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Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist


13 Und sie schickten einige von den Pharisäern und den Herodianern zu ihm, um ihn durch ein Wort zu fangen. 14 Und sie kamen und sagten zu ihm: Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und dich um niemanden kümmerst. Denn du schaust nicht auf das Ansehen von Menschen, sondern du lehrst in Wahrhaftigkeit den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen oder nicht? Sollen wir zahlen oder sollen wir nicht zahlen? 15 Er aber wusste um ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar, damit ich ihn sehe. 16 Sie aber brachten ihm einen. Und er sagte zu ihnen: Wessen Abbild ist das und wessen Aufschrift? Sie aber sagten zu ihm: Die des Kaisers. 17 Jesus aber sagte zu ihnen: Erstattet dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört. Und sie waren sehr verwundert über ihn.
(Mk 12, 13-17)

Steuer: Mk 12,14 und Mt 22,17 haben κῆνσος kḗnsos = lat. census, eigtl. „Vermögensabschätzung, Volkszählung“ (zu Steuerzwecken), dann (das geschätzte) „Vermögen“, und (die auf der demographischen Erhebung beruhende) „(Vermögens-)Abgabe, Steuer“. Lk 20,22 hat φόρος phóros „Abgabe, Steuer, Tribut“. Nach Ansicht der Ausleger ist hier in erster Linie das röm. tributum capitis, die vermögensunabhängige Kopfsteuer von jährlich einem Denar pro Person gemeint.
Herodianer: Parteigänger und Profiteure der Herrschaft des Herodes Antipas, die auch Mk 3,6 und in einigen Handschriften in Mk 8,15 (der Mehrheitstext hat Herodes) neben den Pharisäern als Gegner Jesu genannt werden. Die Feindschaft der Herodianer war wohl ähnlich motiviert wie die der Sadduzäer: sie wollten Unruhe im Land vermeiden, um den Römern keinen Grund zum politischen oder militärischen Eingreifen zu geben.
Denar: s.u.

Die Fragestellung

Man lese genau: die Frage lautet nicht, ob man verpflichtet sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen, sondern ob es erlaubt sei. Denn viele Fromme waren der Ansicht, dass das Zahlen der Steuern gleichbedeutend sei mit der Anerkennung der Oberhoheit des römischen Kaisers und damit zugleich die Leugnung der Oberhoheit Gottes über Israel (Lev 25,23) bedeute.

Hätte Jesus mit Ja geantwortet, wäre er als Kollaborateur dagestanden, mit dessen Rechtgläubigkeit es nicht weit her ist. Seine Messianität, die ihm auf die eine oder andere Weise zugesprochen wurde (Mk 8,29; 10,47; 11,9f; daher auch das spöttische 15,32), wäre nach jüdischer Ansicht erledigt gewesen. Erlaubt ist zwar nicht dasselbe wie wünschenswert, dennoch konnte ein Ja dahingehend verstanden werden, dass damit das Recht des jüdischen Volkes auf politische Selbstbestimmung und somit der Glaube daran, dass Gott das Land den Israeliten gegeben hat, nicht deutlich genug bejaht wird.

Hätte Jesus mit Nein geantwortet, hätte man ihn bei den Römern als Aufrührer denunzieren können. In letzter Konsequenz würde ein Nein bedeuten, dass man in den Untergrund gehen oder einen Aufstand gegen die Römer anzetteln müsste. Doch fordert der rechte Glaube, die Treue zum Gott Israels, dass man sich gegen fremde Herrschaft über Israel, notfalls mit Gewalt, zur Wehr setzen muss? Ist Zelotentum „der Weg Gottes“?

Wie haben die Pharisäer diese Frage für sich beantwortet? Indem sie selbst die Steuer bezahlten – denn was blieb ihnen auch anderes übrig? –, haben sie die Steuer für zulässig erklärt. Andernfalls hätte sie eingestehen müssen, dass sie etwas Unerlaubtes tun. Und da gerade sie auf peinliche Einhaltung der Torah pochten und sich diese selbst zugute hielten, konnte das Bezahlen der Steuer in der pharisäischen Theologie kein Verstoß gegen die Torah sein. Insofern ist die Frage Heuchelei. Die Pharisäer haben sie mit ihrem eigenen Tun längst beantwortet.

Die Antwort Jesu ist weder ein klares Ja, noch ein deutliches Nein. Bis heute diskutieren die Gelehrten, was Jesus genau gemeint hat.

Ja

Martin Luther hat diese Stelle (im Verbund mit Röm 13,1) in seiner 1525 entstandenen Schrift gegen die aufständischen Bauern benutzt, um zu begründen, warum Christen dem Kaiser und der weltlichen Obrigkeit untertan sein sollten:

Dreierlei gräuliche Sünden gegen Gott und Menschen laden diese Bauern auf sich, wodurch sie den Tod an Leib und Seele vielfach verdient haben: Erstens, da sie ihrer Obrigkeit Treue und Wohlwollen geschworen haben, untertänig und gehorsam zu sein, wie Gott es gebietet, da er spricht: ‘Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.’ Und Röm 13: ‘Jedermann sei der Obrigkeit untertan’ usw. [...]
Denn im Neuen Testament hält und gilt Moses nicht, sondern da steht unser Meister Christus und wirft uns mit Leib und Gut unter den Kaiser und weltliches Recht, wenn er spricht: ‘Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.’ So spricht auch Paulus Röm 12 [sic!] zu allen getauften Christen: ‘Jedermann sei der Gewalt untertan.’
(Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern, Weimarer Ausg. S. 357, 358f)

Doch Luther zitiert nur die erste Hälfte der Antwort Jesu. Das ist ein deutlicher Hinweis, dass Luthers Verwendung der Stelle nur die halbe Wahrheit sein kann. Und Luthers Aufforderung an den Adel, den aufständischen Bauern mit unbarmherziger Gewalt zu begegnen, (nachdem er die Bauern erfolglos aufgefordert hatte, Ruhe zu bewahren,) beweist einen erklecklichen Mangel an Verständnis für ihre soziale Situation.


Fritz Rienecker schreibt in seinem Markuskommentar in der Wuppertaler Studienbibel zu dieser Stelle:

Dieses „Gott geben, was Ihm gehört,“ wird durchaus nicht durch die Zahlung der vom Kaiser geforderten Kopfsteuer beeinträchtigt. Es bedeutet die uneingeschränkte, persönliche Hingabe an Gott im Glauben und in der Liebe und hat mit den gerade herrschenden politischen oder sozialen Verhältnissen nicht das Geringste zu tun.
(Das Ev. des Mk., S. 210)

Wüsste man nicht, dass Rienecker zwei Weltkriege erlebt hat und im Dritten Reich durchaus kein Mitläufer war, könnte man glauben, er rede einer lutherischen Zwei-Reiche-Lehre das Wort. Doch gerade im Dritten Reich hat sich gezeigt, dass „persönliche Hingabe an Gott im Glauben und in der Liebe“ durchaus politischen Widerstand, möglicherweise sogar bis zur Gewaltanwendung (wie bei Dietrich Bonhoeffers Beteiligung am Widerstand gegen das NS-Regime) bedeuten kann. Man kann und darf die „herrschenden politischen und sozialen Verhältnisse“ nicht so einfach ausblenden, wie Rienecker das scheinbar fordert.


Für Uwe Wolff bekundet sich in dem Wort eine letztlich apolitische Haltung Jesu: „Das bedeutete: Der Weg der Liebe ist in jedem politischen System möglich.“ (Der Mann aus Nazareth, S. 107) Doch erscheint mir damit (wie im ganzen Buch Wolffs) Jesus auf eine belanglose Figur reduziert – ein humanistischer Friede-Freude-Eierkuchen-Jesus. Warum hätten sich die Römer die Mühe machen sollen, diesen politisch harmlosen Mann zu kreuzigen?


Michael Bünker nahm in seiner Funktion als der Evang. Bischof Österreichs die Passage zum Anlass, über Steuermoral, Gerechtigkeit und Solidarität zu räsonnieren („Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“, ORF 22.3.2015). Bünker endet aber letztlich in einer sokratischen Aporie, wenn er schließt:

„Dann gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“, sagt Jesus. Aber die Fortsetzung darf nicht vergessen werden: „und Gott, was Gottes ist.“ Aber was ist denn Gottes, was ist des Kaisers? Dieser Satz ist mehr eine Problemanzeige als eine Problemlösung. Er ermutigt, sich ein eigenes kritisches Urteil zu bilden.

Sehr österreichisch. Das erinnert irgendwie an das Bundeskanzler Sinowatz zugeschriebene Diktum „es ist alles sehr kompliziert“.

Nein

Der jüdische Theologe Pinchas Lapide war der Meinung, der Kern von Jesu Antwort sei ein Nein gewesen:

Nicht »gebt« steht im griechischen Text, sondern »gebt zurück«! – und das ist gutes Hebräisch. Es will sagen: Gebt dem kaiserlichen Münzherren sein verfluchtes Silber zurück, das nach römischem Recht sein Eigentum ist! Weigert euch nicht nur, die Kaisersteuer zu zahlen, sondern verweigert die Annahme seiner bibelwidrigen Münzen überhaupt!
(Er predigte in ihren Synagogen, S. 41f)

Meiner Erinnerung nach hat Lapide das in einer Fernsehsendung sinngemäß dahingehend expliziert, dass Jesus sagen wollte, der Kaiser solle mitsamt seinen Soldaten, Beamten, Steuerpächtern und seinen Denaren aus Israel verschwinden. Das griech. Wort ἀποδίδωμι apodídōmi, das ich oben mit „erstatten“ übersetzt habe, bedeutet: jemand etwas geben, das ihm gehört oder zusteht. Demgemäß kann es bedeuten: „zurückgeben“ – so versteht es Lapide –, auch in übertragenem Sinne: „vergelten“; aber auch: „bezahlen, entrichten“.


Umstritten ist die Frage, welche Rolle im Zusammenhang mit der Steuermünze das jüdische Bilderverbot spielt („Wessen Abbild ist das?“). Der Dokumentarfilm Geld im Neuen Testament (Autorin Ursula Kampmann) sieht in Jesu Antwort einen Vorwurf an die Fragesteller, dass sie überhaupt im Besitz einer Münze sind, die das Bilderverbot verletzt. Doch der Umstand, dass nur der erste Teil von Jesu Antwort („So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört.“) zitiert wird, sollte uns gegenüber dieser Deutung misstrauisch machen.

Für ein nicht unwesentliches Argument halte ich hier, dass die Juden offenbar kein Problem damit hatten, dass der Tyrische Schekel, jene Münze, in der die Tempelsteuer zu zahlen war, ebenfalls gegen das Bilderverbot verstieß. Und zwar eklatant: zeigt er doch auf einer Seite den Kopf des tyrischen Stadtgottes Melkart (von den Griechen mit Herakles gleichgesetzt und auf den Münzen so auch dargestellt), auf der anderen einen Adler.

Allerdings dürfte es tatsächlich eine Pointe der Erzählung sein, dass Jesus keine solche Münze bei sich hatte (er hatte kein „großes Geld“ eingesteckt – wenn er überhaupt welches bei sich hatte), dass seine Gegner hingegen offenbar ohne allzugroße Mühe das verlangte Geldstück vorweisen konnten. Sie hatten und benutzten also das Geld des verhassten römischen Herrschers.

Ja, aber…

Rohr/Ebert legen in ihrer Interpretation die Betonung auf die zweite Hälfte der Antwort Jesu, sehen darin aber zugleich eine Einschränkung des kaiserlichen Machtanspruchs:

Dieses Wort, das so oft dazu missbraucht wurde, christlichen Untertanengeist zu legitimieren, beinhaltet in Wirklichkeit eine ungeheure Relativierung staatlicher Autorität. Die Münze, die das Bild des Kaisers trägt, mag dem Kaiser gehören. Aber der Mensch, der das Ebenbild Gottes trägt und ist, gehört Gott.
(Das Enneagramm, S. 239)

Der Benediktiner und Neutestamentler Benedikt Schwank (bekannt durch seine Beteiligung an der Erarbeitung der Loccumer Richtlinien) hebt in seiner Predigt vom 19. Okt. 2008 hervor, dass Jesus den mit der Frage implizierten Gegensatz zwischen der Bezahlung der Steuer und dem Gehorsam Gott gegenüber zurückweist:

Also, auch wenn sie dem Kaiser geben, was ihm gehört, dienen sie letztlich dem einen Gott. Denn sein Wille – und nicht jener der scheinbaren Herrscher, der Römer – war es, der auch damals die Geschichte Palästinas bestimmte. [...] Damals wollte Jesus sagen: Ihr Heuchler, wenn ihr wirklich nur dem einen Gott dient, dann könnt ihr auch den Menschen geben, was ihnen ohnehin gehört. (Hervorhebungen im Original)

„Dem Kaiser“ (Steuern zahlen), „des Kaisers“ (Abbild und Aufschrift): explizit werden zunächst nur die Ansprüche des Kaisers verbalisiert. Jesus lenkt mit dem letzten Satz die Aufmerksamkeit auf die Ansprüche Gottes, um die es in der Frage ja letztlich geht. Er stellt die Ansprüche des Kaisers und Gottes nebeneinander. Das erweckt den Eindruck, dass das eine nicht im Widerspruch zum anderen steht. (Das war letzlich auch die gelebte Position der Pharisäer.)

Doch der Nachdruck liegt natürlich auf der zweiten Hälfte des Satzes. Mir scheint, was Jesus damit sagen wollte, war, dass die Pharisäer (mit denen er es hier zu tun hatte) aufhören sollten, Gott zu instrumentalisieren für ihre politischen Absichten und damit, ihre politischen Träume und Ziele religiös zu verbrämen. Oder wie die Stuttgarter Erklärungsbibel es ausdrückt: „Israel ist seinem Gott […] etwas ganz anderes schuldig als einen Aufstand gegen Rom.“

Noch heute werden politische Ansprüche religiös begründet. So begründen viele Juden (witzigerweise auch atheistische) ihren Alleinanspruch auf das Land Israel damit, dass Gott ihnen dieses Land gegeben habe. Mit ganz ähnlichen Argumenten reklamieren Moslems das Land für sich, erheben serbisch-orthodoxe Gläubige Anspruch auf den Kosovo usw. Dabei mag der Anspruch legitim sein – der Wunsch der Zeitgenossen Jesu nach Freiheit und Unabhängigkeit war es gewiss –, aber es sind unsere Wünsche, nicht die Gottes.

Damit soll nicht gesagt sein, dass Politik und Frömmigkeit nichts miteinander zu tun haben. Im Gegenteil: gerade auch in der Politik müssen wir immer aufs neue darauf achten, nicht gottlos zu werden. Und gerade durch das Dritte Reich wissen wir auch, dass man sich als Gläubiger oft den Ansprüchen der Politik und des Staates entgegensetzen muss. Jedes Entweder - Oder greift daher zu kurz, sowohl ein Ja Jesu als auch ein Nein wäre zu wenig gewesen.

Quellen:


Welche Münze war der Zinsgroschen?


Denar des Kaisers Tiberius. Die Münzumschrift lautet auf dem Avers: TI[berius] CAESAR DIVI AVG[usti] F[ilius] AVGVSTVS („Tiberius Caesar Augustus, des vergöttlichten Augustus Sohn“); auf dem Revers: PONTIF(ex) MAXIM(us) („oberster Priester“, der der Kaiser auch war).– Quelle: Vorschaubild (Wikimedia) von File: Emperor Tiberius Denarius (Wikipedia).– Urheber: DrusMAX, 2012.– Lizenz: GFDL 1.2, CC BY-SA 3.0.

In allen drei Fassungen der Geschichte (Mt 22,15-22; Mk 12,13-17; Lk 20,20-26) ist von einem δηνάριον dēnárion „Denar“ (Luther „Groschen“) die Rede (in Mt 22,19 auch einmal von νόμισμα τοῦ κήνσου nómisma tou kḗnsou „Steuermünze“, Luther „Zinsmünze“). Wenn das Wort im technischen Sinne zu verstehen ist, dann dürfte es sich am ehesten um einen Denar mit dem Kopf des Tiberius auf der einen und einer sitzenden Frau (Tiberius' Mutter Livia? Personifikation des Friedens [Pax] oder der Gerechtigkeit [Iustitia]?) auf der anderen Seite handeln (s. Abb.).

Doch wird vielfach (z.B. von Kevin Butcher) behauptet, dass die Denare des Tiberius in Palästina gar nicht im Umlauf waren. Wegen des Hortfundes von ʿIsfiyâ (auf dem Karmel) aus der frühen zweiten Hälfte des 1. Jh., bei dem die Hauptmasse der Denare diejenigen mit dem Kopf des Augustus auf der Vorder- und seinen Enkeln Gaius und Lucius auf der Rückseite ausmachten, wird auch diese Münze in Betracht gezogen. Allerdings stellen Hortfunde keine Momentaufnahme des Münzumlaufs dar. Vielmehr sind sie das Ergebnis oft langen Sammelns. (Zur Interpretation dieses Hortfundes s.u. den Aufsatz von Leo Kadman.)

Deshalb wird auch vorgeschlagen, dass Denar hier im allgemeinen Sinne von Silbermünze (die zur Bezahlung der Steuer verwendet wird) zu verstehen ist. Tyrische Schekel kommen hierfür aber schon deshalb nicht in Betracht, weil sie kein Abbild des Kaisers trugen und die Münzumschrift nur auf den Herkunftsort Tyrus verwies.

Ein anderer Vorschlag ist deshalb die antiochenische Tetradrachme mit dem Kopf des Tiberius auf der einen und dem des Augustus auf der anderen Seite. Doch gibt es laut Butcher auch für diese Münze keinen Hinweis darauf, dass sie in Palästina in Umlauf war. (Man fragt sich, ob zur Zeit Jesu überhaupt irgendwelche Silbermünzen in Israel in Gebrauch waren.)

Da der Denar die am öftesten genannte Münze im NT ist (z.B. Mt 18,28; Mt 20,2. 9. 10. 13; Mk 6,37; Mk 14,5; Lk 7,41; Lk 10,35; Offb 6,6), sollte man vielleicht in Erwägung ziehen, dass Denare eben doch im Umlauf waren (und nicht nur als Verrechnungseinheit zu verstehen sind). Mit irgendeiner Silbermünze musste man ja seine Geldgeschäfte tätigen, und der Tyrische Schekel allein wird das wohl nicht geleistet haben.

Quellen:

Nicht ja, nicht nein

Als aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi vernahm, ließ er ihn durch seine Jünger fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündigt dem Johannes, was ihr seht und hört: Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, und Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir!
(Mt 11,2-6)

Auch hier wird Jesus eine Ja-Nein-Frage gestellt: Bist du der verheißene Messias? Auch hier wäre ein plattes Ja letztlich wohl zu wenig. Aber Jesu Taten sprechen für sich. Von denen sollen die fragenden Jünger ihrem Meister berichten. Johannes muss selbst beurteilen, ob er in Jesus den Messias sehen kann oder nicht.


Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 30. Okt. 2022