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Tragakanth, Mastix und Ladanum
Tragakanth, Mastix und Ladanum
In der Josefsgeschichte stolperte ich über den Vers Gen 37,25, der in der
Übersetzung von Hermann Menge lautet: „[…] sahen sie eine Karawane von
Ismaelitern, die aus Gilead herkamen und deren Kamele mit Tragakanth, Mastix
und Ladanum beladen waren“. Womit? Luther 2017 hat hier: „die trugen kostbares
Harz, Balsam und Myrrhe“. Zumindest Harz habe ich verstanden.
Im Zuge meiner Nachforschungen kam mir dann auch noch Ex 30,23ff. 34f unter,
wo Gott den Mose beauftragt (wieder Menge-Übersetzung):
„Nimm du dir Wohlgerüche von der besten Sorte, nämlich Stakte […], wohlriechenden
Zimt […], ferner wohlriechenden Kalmus […] / und Kassia […], dazu ein Hin
Olivenöl, / und stelle daraus ein heiliges Salböl her […].“
„Nimm dir Gewürzkräuter, nämlich Stakte, Räucherklaue, Galban, [Gewürzkräuter]
und reinen Weihrauch, […],/und stelle daraus ein Räucherwerk her […]“.
Stakte? Galban? Was sind das alles für spanische Dörfer?
Ich will keine vollständige Übersicht über die im AT genannten Spezereien
und Aromata geben. (Das gibt's sicher schon.) Ich trage hier nur das Ergebnis
oberflächlicher Nachforschungen zusammen.
- נְכֹאת nekôt
Zeichnung von Astralagus gummifer.–
Quelle:
Archive.org.–
Urheber: Bentley, Robert; Trimen, Henry: Medicinal plants. Bd. 2.– London:
Churchill, 1880. Nr. 73.–
Lizenz: gemeinfrei.–
Bearbeitung: beschnitten, Kontrast erhöht, automat. Weißabgleich, verkleinert,
unscharf maskiert.
- laut Ges.18 „Tragakanthgummi od. (?) v. einer dem Malteserschwamm
ähnl. Pflanze“
- Etymologie unbekannt,
vgl. moab. od. ammon. נכאת „aromatisches Harz“,
arab. نَكَأَة nakaʾa = نَكَعَة nakaʿa (das sollen nach Ges. Thes.,
Freytag und Hommel die roten Blüten der Pflanze namens طَرْثُوث Ṭarṯûṯ
oder نَقَاوَى Naqâwâ sein, die nach Hommel auf Aram.
אנקת heißt, d.i. syr. ܐܰܢܩܰܬ ܐܰܝܠܴܐ
ʾanqat ʾajlâ, laut Margoliouth Suppl. „tragacanth, Astralagus“,
ʾanqat sei eine Verderbnis von ἄκανθα
ákantha „Dorn, Distel“)
- Tragakanth (griech. τραγ-άκανθα „Bocksdorn“) oder
Tragant(h) ist der getrocknete Pflanzensaft einiger Astragalus-Arten. Er
wird in der Lebensmittelindustrie als Stabilisator und Verdickungsmittel
eingesetzt (E413) und wurde früher wohl auch in der Heilkunde verwendet.
- Der Malteserschwamm ist eine pilzähnliche Schmarotzerpflanze,
deren Saft im 16. und 17. Jh. als Heilmittel und Aphrodisiakum verwendet
wurde.
- Die LXX übersetzt mit θυμίαμα thymíama (bzw. Pl. θυμιάματα)
„Räucherwerk“, die Vulg. einmal mit arōmata „Wohlgerüche“, einmal
mit styrax „Storax“.
- Dillmann, August: Die Genesis. Von d. 3. Aufl. an erkl. v. ~.– 5. Aufl.
Leipzig: Hirzel, 1886. (Kurzgef. exeget. Handbuch zum A. T. 11. Liefg.)
S. 389f
(Gen 37,25ff)
- Gesenius, Wilhelm: Thesaurus philologicus criticus linguae Hebraeae et
Chaldaeae veteris testamenti. Bd. 2.– Leipzig: Vogel, 1840.
S. 883a-b
- Freytag, Georg Wilhelm: Lexicon Arabico-Latinum praesertim ex Djeuharii
et Firuzabadiique et aliorum Arabum operibus […] confectum. Bd. 4.– Halle:
Schwetschke u. Sohn, 1837.
S. 335a
- Hommel, Fritz: Aufsätze und Abhandlungen arabist.-semitolog. Inhalts.–
München: Franz, 1892.
S. 4
- Margoliouth, J[essie] P[ayne]: Supplement to the Thesaurus syriacus of
R. Payne Smith.– Oxford: Clarendon, 1927.
S. 26
- Löw, Immanuel: Aramæische Pflanzennamen.– Leipzig: Engelmann, 1881.
Nr. 24, S. 49f
- Handwörterbuch des Biblischen Altertums für gebildete Bibelleser. Hrsg.
v. Eduard Riehm. 2. Aufl. bes. v. Friedrich Baethgen. Bd. 2.– Bielefeld,
Leipzig: Velhagen & Klasing, 1894.
s.v. Tragakant (S. 1709a-1710b)
- Traganth. Wikipedia de
- צְרִי
ṣerî, צֳרִי
ṣorî
Mastixstrauch (Pistacia lentiscus) (in Sardinien?).–
Quelle:
Wikimedia.–
Urheber: Giancarlo Dessì, 2006.–
Lizenz:
GFDL 1.2,
CC BY-SA 3.0,
CC BY-SA 2.5.–
Bearbeitung: beschnitten, aufgehellt, Farbverbesserung, unscharf maskiert.
- laut Ges.16 „das balsamische Harz des Mastixbaumes u. der
Terebinthe […], ein bes. in Gilead bereiteter Balsam, der zur Heilung äußerer
Schäden angewendet wurde“
- < *ḍurj,
vgl. ugar. ẓrw „Balsam, Storaxharz?“,
ass. ṣurwa „Balsam, wahrsch. Storax“,
altsüdarab. 𐩳𐩧𐩥 ḍrw,
arab. ضَرْوٌ ḍarw (Freytag:) „Produkt des Mastixbaums“,
syr. ܨܰܪܘܳܐ ṣarwâ „Balsam, Harzgummi“,
hierher vielleicht auch griech. στύραξ stýrax
„Storaxharz“
- Das Harz des Mastixstrauchs (Pistacia lentiscus) und der
Terebinthe (Terpentinpistazie, Pistacia terebinthus) wurde für Räucherwerk,
für die Mumifizierung und in der Medizin verwendet.
- Styrax oder Storax ist das Harz des Storaxbaumes (Styrax
officinalis) oder auch des Amberbaumes (Liquidambar orientalis).
- Die LXX übersetzt mit ῥητίνη rhētínē
„Harz“, die Vulg. rēsīna ds.
- Gesenius, Wilhelm: Thesaurus philologicus criticus linguae Hebraeae et
Chaldaeae veteris testamenti. Bd. 3.– 2. Aufl. Leipzig: Vogel, 1853.
S. 1185a-b
- Schrader [, Eberhard]: „Ladanum und Palme auf den assyrischen Monumenten“,
Monatsber. d. Königl. Preuss. Akad. d. Wiss., 1881,
S. 417f
- Freytag, Georg Wilhelm: Lexicon Arabico-Latinum praesertim ex Djeuharii
et Firuzabadiique et aliorum Arabum operibus […] confectum. Bd. 3.– Halle:
Schwetschke u. Sohn, 1835.
S. 18a
- Lagarde, Paul de: Mittheilungen. [Bd. 1.]– Göttingen: Dieterich, 1884.
S. 234f
- Mordtmann, J[ohannes] H[einrich]; Müller, D[avid] H[einrich]: Sabäische
Denkmäler.– Wien: Gerold's Sohn, 1883,
S. 83
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 41f
(s.v. στύραξ)
- Movers, F[ranz] C[arl]: Die Phönizier. Bd. 2, T. 3,1.– Berlin: Dümmler, 1856.
S. 220-223
- Handwörterbuch des Biblischen Altertums für gebildete Bibelleser. Hrsg.
v. Eduard Riehm. 2. Aufl. bes. v. Friedrich Baethgen. Bd. 2.– Bielefeld,
Leipzig: Velhagen & Klasing, 1894.
s.v. Mastix (S. 975a-976a)
- Mastix. Wikipedia de
- לֹט loṭ
Kretische Zistrose (Cistus creticus) im Königl. Botanischen Garten von Madrid.–
Quelle:
Wikimedia.–
Urheber: A. Barra, 2006.–
Lizenz:
GFDL 1.2,
CC BY-SA 3.0.–
Bearbeitung: beschnitten, abgedunkelt, verkleinert, unscharf maskiert.
- laut Ges.16 „gew[öhnlich]: Ladanum […], ein wohlriechendes
Schleimharz, das sich auf den Blättern der Cistenrose […] bildet“
- < *luṭṭ < *luṭm,
vgl. ass. ladinnu, lad(u)nu „Duftstoff“ (Tribut aus Damaskus an
Tiglatpileser),
aram. לְטֹום leṭôm „Ladanum“,
altsüdarab. 𐩡𐩵𐩬 ldn, arab. لَاد lâd, لَادَنٌ lâdan ds.,
griech. λήδανον, λάδανον lḗdanon, ládanon
„Baumharz, Gummi“ (λῆδον der Strauch dazu)
- Ladanum (auch Labdanum oder Laudanum
genannt) wurde aus der Kretischen Zistrose gewonnen und wohl hauptsächlich
für Räucherwerk gebraucht. Heute verwendet man es in der Parfümindustrie,
es hat laut Wikipedia „einen lieblichen, dezent an Honig erinnernden Duft,
den man aus vielen Chypre-Parfums leicht herausriechen kann“.
- Die LXX übersetzt mit στακτή „Myrrhe“.
- Gesenius, Wilhelm: Thesaurus philologicus criticus linguae Hebraeae et
Chaldaeae veteris testamenti. Bd. 2.– Leipzig: Vogel, 1840.
S. 748b
- Schrader [, Eberhard]: „Ladanum und Palme auf den assyrischen Monumenten“,
Monatsber. d. Königl. Preuss. Akad. d. Wiss., 1881,
S. 413-417
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 46
(s.v. λήδανον. λῆδον)
- Mordtmann, J[ohannes] H[einrich]; Müller, D[avid] H[einrich]: Sabäische
Denkmäler.– Wien: Gerold's Sohn, 1883,
S. 84
- Löw, Immanuel: Aramæische Pflanzennamen.– Leipzig: Engelmann, 1881.
Nr. 79, S. 126f
- Handwörterbuch des Biblischen Altertums für gebildete Bibelleser. Hrsg.
v. Eduard Riehm. 2. Aufl. bes. v. Friedrich Baethgen. Bd. 1.– Bielefeld,
Leipzig: Velhagen & Klasing, 1893.
s.v. Ladanum (S. 897a-b)
- Fistill, Ulrich:
Ladanum. WiBiLex 2009
- Ladanum. Wikipedia de
- Balm of Gilead.
Wikipedia en
- בֹּ֫שֶׂם bóśæm,
בֶּ֫שֶׂם bǽśæm,
בָּשָׂם bāśām
- „Duft, Balsambaum, Balsamöl, Duftstoff“
- vgl. aram. בּוּסְמָא bûsmâ „Duft, Gewürz“,
arab. بَشام bašâm „Balsambaum“,
griech. βάλσαμον bálsamon „Balsambaum,
Balsamharz“ (ὀποβάλσαμον das Harz)
- Im Dt. ist Balsam ein generischer Begriff für Gemische
aus Harzen und ätherischen Ölen, gewonnen u.a. aus Balsambäumen (Gattung
Myroxylon) und Balsambaumgewächsen (Familie Burseraceae),
zu letzteren zählen z.B. der Myrrhenstrauch (Commiphora myrrha)
und der Weihrauchbaum (Boswellia sacra). Im engeren Sinn wird damit
der aus Commiphora gileadensis syn. Amyris opobalsamum gewonnene
Balsam bezeichnet, daher Gileadbalsam oder Opobalsamum
genannt (also eine Sorte der Myrrhe).
- Dillmann, August: Die Bücher Exodus und Leviticus. In 3. Aufl. hrsg. v.
Victor Ryssel.– Leipzig: Hirzel, 1897. (Kurzgef. exeget. Handbuch zum A. T.
12. Liefg.)
S. 356f
(Ex 30,23ff);
S. 361f
(Ex 30,34f)
- Socin, Albert: „Balsam“, Kurzes Bibelwörterbuch. Hrsg. v. H. Guthe.–
Tübingen, Leipzig: Mohr, 1903.
S. 70
- Balsame. Wikipedia de
- מֹר mor,
מֹור môr
- nach Ges.16 „Myrrhe, ein kostbares, terpentinartig riechendes,
bitter schmeckendes Gummi, das in Ar. aus einem der Akazie ähnlichen Baume
träufelt (d. Balsamodendron Myrrha, B. Gileadense u. a.
Terebinthaceen)“
- v. מרר mrr „bitter sein“,
vgl. ugar. mr „Myrrhe“,
ass. murru,
aram. מוּרָא mûrrâ,
min. Pl. אמררן ʾmrrn,
arab. مُرّ murr,
griech. μύῤῥα mýrrha (die LXX schreibt
das Wort σμύρνα smýrna) alle ds.
- Myrrhe ist das aromatische Harz von mehreren Arten der
Gattung Commiphora. (Balsamodendrum myrrha = Commiphora myrrha, Balsamodendrum
gileadense = Amyris opobalsamum = Amyris gileadensis = Commiphora gileadensis.)
- Lagarde, Paul de: Uebersicht über die im Aramäischen, Arabischen und Hebräischen
übliche Bildung der Nomina.– Göttingen: Dieterich, 1889.
S. 40, Z. 10-13
- Halévy, J[oseph]: „Une Inscription minéenne gravée sur un sarcophage
égyptien“, Revue sémitique d'épigraphie et d'histoire ancienne 2 (1894),
S. 94
- Müller, D[avid] H[einrich]: „Egyptisch-Minäischer Sarkophag im Museum von
Gizeh“, Wiener Zeitschrift f. d. Kunde d. Morgenlandes, 8 (1894),
S. 4;
ds.: „Noch einmal die Sarkophag-Inschrift von Gizeh“, a.a.O,
S. 162f
- Myrrhe. Wikipedia de
- קִנָּמֹון
qinnāmôn
- „Zimt“
- < malai. kāju mānis „süßes Holz“,
aram. (Levy:) קוּנְמָא qûnnemâ,
syr. ܩܽܘܢܳܡܳܘܢ qunnamôn?,
ܩܘܽܢܡܳܐ qûnmâ,
griech. κιννάμωμον kinnámōmon, später
κίνναμον kínnamon „Zimt“
- Zimt (mhd. zinemīn, eine Verballhornung von lat.
cinnamum) ist die Rinde des Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum verum),
aber auch anderer Baumarten wie Zimtkassie (Cinnamomum cassia),
indonesischer Zimt (Cinnamomum burmannii) und vietnamesischer Zimt
(Cinnamomum loureiroi). Hdt. 3,111 erzählt eine hanebüchene
Geschichte, wie Zimt gewonnen wurde.
- Der engl. Wikipedia-Art. sagt: „most cinnamon in international commerce
is derived from four other species, usually and more correctly referred to
as "cassia": C. burmanni (Indonesian cinnamon or Padang cassia),
C. cassia (Chinese cinnamon or Chinese cassia), C. loureiroi
(Saigon cinnamon or Vietnamese cassia), and the less common C. citriodorum
(Malabar cinnamon).“
- Rödiger, Emil: Guilielmi Gesenii Thesaurus philol. crit. linguae Hebraeae
et Chaldaeae vet. test. Bd. 3., Additamenta.– 2. Aufl. Leipzig: Vogel, 1858.
S. 111b
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 37
(s.v. κιννάμωμον)
- Löw, Immanuel: Aramæische Pflanzennamen.– Leipzig: Engelmann, 1881.
Nr. 292, S. 346
- Lagarde, Paul de: Uebersicht über die im Aramäischen, Arabischen und Hebräischen
übliche Bildung der Nomina.– Göttingen: Dieterich, 1889.
S. 199,
Anm. Sp. b, Z. 11-19
- Hoffmann, Georg: Ueber einige phönikische Inschriften.– Göttingen: Dieterich,
1889. (Abhandlungen d. königl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Bd. 35)
S. 38
- Zimt. Wikipedia de
- Cinnamon. Wikipedia
en
- קָנֶה qānæ̂
- nach Dillmann/Ryssel „der κάλαμος ἀρωματικός,
calamus odoratus der Griechen und Römer“ (d.i. Kalmus), nach Ges.16
„Schilfrohr“ und „Würzrohr, n. gew. Deutung der von seinem Schaft benannten
Kalmus (Acorus Calamus L.)“, nach Ges.18 „(?) Kahnbartgras,
Cymbopogon Mart., od. Ingwergras, Andropogon aromaticus“
- ass. qanû,
aram. קַנְיָא qanjâ,
griech. κάννα, κάννη kánna, -ē,
lat. canna alle „(Schilf-)Rohr“,
ugar. qn „Rohr, Pfeil“,
arab. قَنًا qanân, قَنَاةٌ qanât „Rohr, Speer“.
Hierzu vielleicht auch äg. ḳnnj (mit Det. W22, Müller übersetzt
„Rohr“, der Kontext lässt nur erkennen, dass es ein Duftstoff ist). Calice
dagegen stellt äg. ḳnj (mit unklarem Det., V17? V19?) „Art Matte“
hierher. Stumme stellt auch berber. aġanim „Schilf“ hierher.
- Kalmus (von κάλαμος kálamos,
einem anderen Wort für Schilfrohr) ist eine schilfähnliche Sumpfpflanze,
deren Bestandteile als Medizin, aber auch als Gewürz und Duftstoff verwendet
wurden.
- Andropogon aromaticus ist laut Wikipedia.de ein Synonym für
Acorus calamus (also Kalmus), laut Wikipedia.en anscheinend
(Andropogon calamus-aromaticus) eines für Cymbopogon martini(i)
(auch gingergrass „Ingwergras“ genannt), laut POWO für Chrysopogon
zizanioides (dt. Vetiver).
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 99
(s.v. κάννα. κάνης. κάνεον)
- Löw, Immanuel: Aramæische Pflanzennamen.– Leipzig: Engelmann, 1881.
Nr. 291, S. 341-345
- Müller, W[ilhelm] Max: Asien und Europa nach altägyptischen Denkmälern.–
Leipzig: Engelmann, 1893.
S. 228
- Stumme, Hans: „Gedanken über libysch-phönizische Anklänge“, Zeitschr. f.
Assyriologie u. verw. Gebiete 27 (1913),
S. 125
- Calice, Franz: Grundlagen der ägyptisch-semitischen Wortvergleichung.
Eine krit. Diskussion d. bish. Vergleichsmaterials.– Wien: Selbstverl. d.
Orient. Inst. d. Univ., 1936. (Beihefte zur Wiener Zeitschr. f. d. Kunde d.
Morgenlandes, H. 1) Nr. 443, S. 104
- Kalmus (Art).
Wikipedia de
- Riede, Peter:
Kalmus. WiBiLex 2016
- Andropogon.Wikipedia de
- Cymbopogon
martinii. Wikipedia en
- Andropogon
aromaticus Roxb. ex Schult.. Plants of the World Online (POWO)
- קִדָּה qiddâ
- nach Ges.16 „Mutterzimmet (Laurus Cassia L.)“,
s. קְצִיעָה; doch wozu sollte man dem edleren echten
Zimt die geringerwertige Kassia beimischen?
- Etymologie unbekannt, vielleicht indisches Fremdwort
- Die LXX übersetzt mit ἶρις íris
„Schwertlilie“.
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 36
(s.v. κιττώ)
- *קְצִיעָה
qeṣîʿâ
- nach Ges.16 „die arab. Cassia, Laurus Cassia L.“,
nach Ges.18 „Zimtblüten, Laurus Cassia L.“
- griech. κασ(σ)ία kas(s)ía „gewürzhafte
Rinde“,
lat. casia „Mutterzimt“;
Robertson Smith stellt es zu קצע Hi. „abkratzen“,
vgl. arab. قُضَاعَة quḍâʿat „feiner Staub“: „it seems very possible
that קְצִיעֹות, κασία means
simply ‘powdered’ fragrant bark“
- Die Rinde der Zimtkassie (Chinesischer Zimtbaum, heute
Cinnamomum cassia, bei Linné Laurus cassia) liefert ein
dem Zimt ähnliches Gewürz, das daher auch Mutterzimt, Cassiazimt,
Holzzimt, Chinesischer Zimt o.ä. genannt wird.
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 37
(s.v. κασία)
- Robertson Smith, W.: „On the Hebrew root קצע and the word מקצוע“,
Journal of Philology 16 (1888),
S. 71f
- Zimtkassie.
Wikipedia.de
- *סַם sam
- „Wohlgeruch, Duftstoff“
- < *samm,
vielleicht < ass. šammu „Kraut, Pflanze, Gras“,
vgl. aram. סַמָּא sammâ „Arznei, Gift“,
davon arab. سَمّ samm „Gift“
- Fraenkel, Siegmund: Die aramäischen Fremdwörter im Arabischen.– Leiden:
Brill, 1886.
S. 262
- Keilinschriftliche Bibliothek. Sammlung von assyr. u. babylon. Texten in
Umschrift u. Übers. Bd. 6, T. 1: Assyr.-babylon. Mythen u. Epen, [hrsg.] v.
P[eter] Jensen.– Berlin: Reuther & Reichard, 1900.
S. 574
- נָטָף nāṭāp
Harztropfen an einem Mastixbaum.–
Quelle:
Wikimedia.–
Urheber:
Aggelos1357, 2017.–
Lizenz:
CC0 1.0.–
Bearbeitung: verkleinerter Bildausschnitt, unscharf maskiert.
- „Tropfen“, bezeichnet in Ex 30,34 ein wohlriechendes Harz, das Bestandteil
des Räucherwerks für das Heiligtum ist; nach Ges.16 „ein
wohlriechendes Harz, das tropfenweise ausfließt […]. N. d. jüd. Auslegern:
Opobalsamum, n. and.: Storax“
- v. נטף „tropfen, träufeln“,
vgl. aram. נָטֹופָא nāṭôpâ, נְטָפָא
neṭāpâ „Balsam“,
griech. νέτωπον nétōpon „Bittermandelöl“
- Die LXX übersetzt mit στακτή staktḗ
„Myrrhe“.
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 39f
(s.v. νέτωπον)
- שְׁחֵ֫לֶת
šeḥélæt
- laut Ges.16 „unguis odoratus, die sogenannte
Räucherklaue, Teufelsklaue, blatta byzantina, bestehend aus d.
Deckel mehrerer Muscheln, die verbrannt einen d. Bibergeile ähnlichen
Geruch gibt“
- Bibergeil ist ein moschusähnliches Duftsekret aus den sog. Castorbeuteln
des Bibers.
- Die LXX übers. ὄνυξ ónyx „Klaue, Kralle,
Fingernagel“.
- Handwörterbuch des Biblischen Altertums für gebildete Bibelleser. Hrsg.
v. Eduard Riehm. 2. Aufl. bes. v. Friedrich Baethgen. Bd. 2.– Bielefeld,
Leipzig: Velhagen & Klasing, 1894.
s.v. Teufelsklaue oder Seenagel (S. 1677b-1678a)
- Onycha. Wikipedia en
- Blatte de Byzance.
Unguis odoratus. Wikipedia fr
- חֶלְבְּנָה
ḥælbenâ
Riesenfenchel oder Gemeines Steckenkraut (Ferula communis) auf Korsika.–
Quelle:
Wikimedia.–
Urheber:
User:Tigerente.–
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GFDL 1.2,
CC BY-SA 3.0.–
Bearbeitung: beschnitten, abgedunkelt, verkleinert, unscharf maskiert.
- laut Ges.16 „Galbanum, […] ein stark u. scharf riechendes
Gummi Syriens“
- vgl. ass. ḫilabānu „milchgebend“ (Name e. Pflanze, die einen
milchigen Saft gibt, zu ḫilpu „Milch“),
griech. χαλβάνη „Galbanum“
- Galbanum ist der eingetrocknete Milchsaft verschiedener
Ferula-Arten.
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 45
(s.v. χαλβάνη)
- Löw, Immanuel: Aramæische Pflanzennamen.– Leipzig: Engelmann, 1881.
Nr. 115, S. 163
- Galbanharz. Wikipedia de
- לְבֹנָה
lebonâ, לְבֹונָה
lebônâ
Weihrauchbaum (Boswellia Sacra) im Oman.–
Quelle:
Wikimedia.–
Urheber: Goettertraene, 2018.–
Lizenz:
CC BY-SA 4.0.–
Bearbeitung: beschnitten, abgedunkelt, verkleinert, unscharf maskiert.
- „Weihrauch“
- < altsüdarab. *libān,
vgl. arab. لُبان lubān „Weihrauch“,
ass. labānatu ds.,
aram לְבוּנְתָּא lebûntâ ds.,
griech. λίβανος „Weihrauchbaum, Weihrauch“
(λιβανωτός das Harz)
- Weihrauch (engl. frankincense) ist das getrocknete
Harz verschiedener Boswellia-Arten. In Wörterbüchern liest man auch den Begriff
Olibanum (ein mlat. Wort für den Weihrauch).
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 44
(s.v. λίβανος. λιβανωτός)
- Lagarde, Paul de: Mittheilungen. Bd. 2.– Göttingen: Dieterich, 1887.
S. 357
- Weihrauch. Wikipedia de
- *אָהָל ʾāhāl
(bei Ges.17 unter אֲהָלִים ʾahālîm,
bei Davies2 unter אֲהָלֹות ʾahālôt)
- Ges.17: „eine Holzart […]; n. d. Versionen an d. meisten
Stellen: Aloeholz, ἀγάλλοχον d. Griechen, d.
wohlriechende, kostbare Holz eines auf d. Bergen v. Cochinchina, Laos,
Assam häufigen Baumes, d. Aquilaria Agallocha Roxburgh […]. N.
Wetzst. […] Cardamome, ar. هَيُل [hajul]“
- < tamil. அகில் akil (sprich: agil) „Adlerholz,
Aquilaria agallocha“,
vgl. skr. अगरु agaru „Agallochum“, अगुरु a-guru „unschwer;
(subst.) Aquilaria Agallocha“. Die Bezeichnung Adlerholz kommt
angeblich daher, dass die Portugiesen akil nach der Lautähnlichkeit
als (pau-de-)águila bezeichneten.
- Gesenius, Wilhelm: Thesaurus philologicus criticus linguae Hebraeae et
Chaldaeae veteris testamenti. Bd. 1.– Leipzig: Vogel, 1835.
S. 33a-b
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 36
(s.v. ἀλόη)
- Löw, Immanuel: Aramæische Pflanzennamen.– Leipzig: Engelmann, 1881.
Nr. 295, S. 348f
- Delitzsch, Franz: Hoheslied und Koheleth.– Leipzig: Dörffling u. Franke,
1875. (Bibl. Commentar ü. d. A. T., 4. Teil, Bd. 4)
S. 78
- Wetzstein, J[ohann] G[ottfried]: „Bemerkungen zum Hohenliede“, in: Delitzsch,
Franz: Hoheslied und Koheleth.(s. voriges)
S. 167-170
- Baer, Karl Ernst von: Reden gehalten in wissenschaftlichen Versammlungen
und kleinere Aufsätze vermischten Inhalts. T. 3.– St. Petersburg: Schmitzdorff,
1873.
S. 293f
- Lagarde, Paul de: Gesammelte Abhandlungen.– Leipzig: Brockhaus, 1866.
S. 11, Z. 1-4
- Monier-Williams, Monier: A Sanskrit-English dictionary etymologically and
philologically arranged […]. Neue, erw. u. verb. Aufl.– Oxford: Clarendon:
1960.
S. 4c,
4c-5a
- Adlerholzbaum.
Wikipedia de
- בְּדֹ֫לַח
bedólaḥ
- Ges.16: „n. Aq[uila], Sy[mmachos], Th[eodotion], Vu[lgata],
Jos[ephus] (Arch. 3, 1 6): Bdellium, βδέλλιον,
ein durchsichtiges, wohlriechendes Harz eines n. Plin. in Arabien, Indien,
Medien u. Babylonien heimischen Baumes.“; Ges.18: „wahrsch.
Balsamharz v. Commiphora opobalsamum Engl.“. Nach Haupt ist
(zumindest das afrikan.) Bdellium „das Gummi der Acacia Nilotica“
(mithin also Gummiarabikum, E414). Frisk übersetzt βδέλλιον
mit „Harz der orientalischen Weinpalme“, und so auch die Lateinlexika zu lat.
bdellium, Georges: „die Weinpalme (Borassus flabelliformis,
L.)“, Lewis/Short: „the vine-palm: Borassus flabelliformis, Linn.“
Nach Wikipedia ist es das Harz des Balsambaumes (Commiphora mukul syn.
C. wightii, Commiphora africana, Commiphora gileadensis
syn. C. opobalsamum).
- Etymologie unbekannt, erwogen wird Herkunft aus dem Indischen, vgl.
ass. budulḫu „Bdellium“ (wohl aus d. Aram. entlehnt),
griech. βδέλλιον bdéllion (Nf.
βδέλλα bdélla, βδολχόν
bdolkhón, μάδελκον mádelkon)
(Pape:) „eine Pflanze u. das aus ihre gewonnene, wohlriechende Harz“.
- Die LXX übersetzt einmal mit ἄνθραξ ánthrax
„Kohle; dunkelroter Edelstein, Rubin“, einmal mit κρύσταλλος
krýstallos „Eis; Bergkristall, Edelstein“, hält es also offenbar
für einen Edelstein. Einige ältere Ausleger und Übersetzer
(Graecus Venetus [µαργαρίτης],
Saʿadiah,
Abulwalid [לולו = لؤلؤ luʾluʾ],
Qimḥi,
Bochart [margarita])
halten es für die Perle.
- Dillmann, August: Die Genesis. Von d. 3. Aufl. an erkl. v. ~.– 5. Aufl.
Leipzig: Hirzel, 1886. (Kurzgef. exeget. Handbuch zum A. T. 11. Liefg.)
S. 57
(Gen 2,12)
- Lewy, Heinrich: Die semitischen Fremdwörter im Griechischen.– Berlin:
Gaertner, 1895.
S. 45
(s.v. βδέλλιον)
- Delitzsch, Friedrich: Wo lag das Paradies? E. bibl.-assyriolog. Studie.–
Leipzig: Hinrichs, 1881.
S. 16f;
S. 101
- Meissner, Bruno: „בדלח“, Zeitschr. f. Assyriologie u. verw. Gebiete 17
(1903), S. 270f
- Preiser, F[elix] E.: „Miscellen“, Zeitschr. f. d. atl. Wissenschaft 17 (1897),
S. 347f
(setzt ein bid-li-í gelesenes ass. Wort, das sich im CAD nicht
findet, mit hebr. בדלח gleich)
- Lagarde, Paul de: Orientalia. H. 2.– Göttingen: Dieterich, 1880.
S. 44
- Roediger, E[mil]; Pott, A. F.: „Kurdische Studien“, Zeitschr. f. d. Kunde
d. Morgenlandes 7/1 (1846),
S. 98-100
- Haupt, Paul: „Magan und Melucha“, Orientalist. Literaturzeitung 16 (1913),
489a
- Glaser, Eduard: Skizze der Geschichte und Geographie Arabiens von den
ältesten Zeiten bis zum Propheten Muḥammad […]. Bd. 2.– Berlin: Weidmann, 1890.
364-367
- Neumann-Gorsolke,
Ute: Bedolachharz. WiBiLex, 2006
- Bdellium. Wikipedia.de