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Gedächtnisstützen zur englischen Grammatik


Lang ist's her. Vieles weiß ich aus dem Bauch heraus, vermutlich weil ich es schon zigmal in englischen Texten so gelesen habe. Aber manchmal bin ich doch unsicher. Gab's da nicht eine Regel dazu? Und so habe ich ein paar Regeln als Erinnerungshilfe zusammengeschrieben. Dies ist keine systematische Grammatik. Und natürlich ist mit Fehlern und Irrtümern zu rechnen.

Meine Quellen:

Kacowsky, Walter: Better English. Lehr- und Übungsbuch zur Grundgrammatik des Englischen.– 9. verb. Aufl. Salzburg: Salzburger Jugend-Verlag, 1983. 111 S.
Seit 1967 für Unterstufe AHS und Hauptschulen zugelassen. Hatte ich selbst schon als Schulbuch. Ich habe mein Exemplar hergeschenkt. Jetzt verwende ich dasjenige meiner Tochter. Die Illustrationen, die zum unverwechselbaren Charakter des Buches beitragen, stammen von dem Salzburger Grafiker Werner Hölzl.
Kopetzky-Rechtperg, Hedwig: Grammatik der englischen Sprache.– 10., verb. Aufl. Wien, Stuttgart: Braumüller, 1973. 164 S.
Seit 1955 für Oberstufe AHS zugelassen. Macht neben dem Kacowsky einen trostlos-trockenen Eindruck.
Keller, Linda: Die große Grammatik Englisch. [Das umfassende Nachschlagewerk.]– Stuttgart: Pons, 2011. 495 S.
Modern aufgemacht, für meinen Geschmack manchmal etwas zu aufgebläht. Gelegentlich im Widerspruch zu Kopetzky-Rechtperg.

Das Engl. hat fast alle Flexionsformen abgeworfen. Ausnahmen sind:

Plural der Substantive

Plural auf -s

Der Pl. der allermeisten Substantive endet auf -s: book - books.

Die Mehrzahl der Subst. auf Vokal + f(e) und auf -lf enden im Pl. auf -ves: life - lives, wife - wives, knife - knives, thief - thieves, leaf - leaves, half - halves, self - selves, wolf - wolves. Doch gibt es ein paar Ausnahmen, merke vor allem: roofs, proofs, chiefs, handkerchiefs, cliffs, beliefs, safes, gulfs.

Aussprache:

Plural mit Ablaut

Einige Subst. bilden den Pl. mit Ablaut (wie dt. Bruder - Brüder):

Plural auf -en

Reste eines alten Pl. auf -(e)n (vgl. dt. Eiche - Eichen) stecken noch in ox - oxen und sekundär in child - children (doppelter Pl. zu child - *childer) und in brother - brethren (doppelter Pl. zum Ablautpl. brother - *brether) (altertüml. und in religiösem Kontext, sonst regelmäßig brothers).

Plural von Fremdwörtern

Eine große Zahl von Fremdwörtern behält ihre fremdsprachliche Pluralform auch im Engl. bei. Bei etlichen wird inzwischen auch ein regelmäßiger engl. Pl. gebildet. Manchmal hat dann der fremdsprachliche Pl. eine mehr fachsprachliche Bedeutung:

Doch nur Pl. auf -s: dramas, ideas, arenas, subpoenas „Vorladung“, circuses, choruses, statuses, chrysanthemums, premiums.

Data ist eigentlich Pl., es wird aber als Sg. (this is the data) oder Pl. (the data are inconclusive) konstruiert, der Sg. datum kommt nur selten und nur fachsprachl. vor. Agenda ist ebenfalls ein lat. Pl., wird aber als Sg. verwendet; dasselbe gilt für den it. Pl. graffiti.

Plural ohne Pluralkennzeichen

Immer ohne Pluralkennzeichen sind:

Singulare tantum

Einige Subst. sind im Engl. Sg., ihre dt. Entsprechung aber Pl., merke besonders: food „Lebensmittel“, furniture „Möbel“, knowledge „Kenntnisse“, information „Informationen“, progress „Fortschritte“.

Einige Bezeichnungen von Tieren sind im Engl. Kollektiva und bilden nur ausnahmsweise einen Pl.: sheep, fish (und Fischarten: herring, trout „Forelle“, mullet „Meeräsche“ usw.), deer und jagdbare Tierarten wie buffalo „Büffel“, moose „Elch“ u.ä.:
John has ten sheep.
We have only five loaves here and two fish. (Mt 14,17 ESV)
There is much fish in this lake.
The Tale of Two Fishes „Die Erzählung von zwei Fischarten“

Bezeichnungen von Menschengruppen (family, crowd, crew, team, staff, company, audience, government, police, clergy usw.) können im Pl. konstruiert sein, wenn der Sprecher die einzelnen Mitglieder im Sinn hat:
His family is a rich one.
The family are watching TV. (die Familienmitglieder…)
Nach Keller wird police immer als Pl. konstruiert.
Immer im Pl. konstruiert werden cattle und people „Leute; Volk“ (letzteres bildet auch einen Pl. peoples „Völker“):
Many people are waiting.

Wie im Dt. sind Stoffnamen (wood, wine, tea, gold, glass usw.) üblicherweise Sg., der Pl. bezeichnet verschiedene Arten oder Sorten (expensive wines).
Hair und fruit werden im Sg. konstruiert; meint man einzelne Exemplare, dann werden sie in den Pl. gesetzt:
She combs her hair. (im Dt. „ihre Haare“ oder „ihr Haar“, vgl. „Rapunzel, lass dein Haar herunter“)
I found two hairs in the soup.
You should eat much fruit. („viel Obst“)
I took three fruits: an apple, an orange and a banana. („drei Früchte“)

Im Sg. stehen Maßbezeichnungen wie dozen, score „zwanzig“, hundred, thousand, million, foot (Längenmaß von 30,48 cm), stone (Gewichtseinheit von 6,35 kg) nach Zahlwörten:
three dozen eggs, five foot tall, six thousand men
Aber ohne Zahlangabe: dozens of people, thousands of men.
Als Sg. konstruiert werden auch Maßangaben im Pl. mit Zahlwörtern, wenn sie als Einheit gedacht sind:
Ten years is a long time.

Score < anord. skor „Kerbe, Einschnitt“ (im Kerbholz, auf der Strichliste, tally) geht auf ein altes, vielleicht keltisches Vigesimalsystem zurück, vgl. frz. quatre-vingt(s) „vier Zwanziger = achtzig“.
Dozen < afrz. douzeine ds., zu frz. douze „zwölf“ < lat. duo-decim ds. Bemerkenswert ist der Umstand, dass die Zahlwörter für elf und zwölf nicht mit -teen „-zehn“ gebildet sind: eleven < germ. (got.) ain-lif „eines übrig“, twelve < germ. (got.) twa-lif „zwei übrig“, zu germ. *līƀ „kleben(bleiben)“ (idg. *leip- „kleben“, Pokorny S. 670), dann auch „übrigbleiben, Überbleibsel, Rest“ (vielleicht unter Einwirkung von idg. *leik- „zurück-, übriglassen“, Pokorny S. 669).

Zwei Plurale

Bei einigen Wörtern hat der Pl. eine andere oder eine zusätzliche Bedeutung:

spectacle Schauspiel spectacles Schauspiele Brille
glass Glas glasses Gläser (Glassorten) Augengläser, Brille
custom Sitte, Gewohnheit customs Sitten, Gewohnheiten Zoll
arm Arm arms Arme Waffen
force Stärke, Kraft forces Kräfte Streitkräfte, Heer
draught Luftzug; Schluck draughts Dame(spiel)
letter Buchstabe; Brief letters Buchstaben; Briefe Gelehrsamkeit
manner Art, Weise manners Weisen Manieren (auch im Dt. Pl.)
quarter Viertel quarters Viertel (Pl.) Quartier, Unterkunft
pain Schmerz pains Schmerzen Mühe
air Luft; Auftreten, Ausstrahlung airs (vornehmes) Gehabe
colo(u)r Farbe colo(u)rs Farben Fahne
work Werk, Arbeit works Werke Fabrik, Werk (auch Uhrwerk)

Zwei verschiedene Pluralformen bilden:

clothStoff, Tuch cloths [klɒθs]Stoffarten, Tuche clothes [kləʊ(ð)z]Kleider
pennyPenny (Pfennig, Groschen) pennies(einzelne) Pennymünzen pence [pen(t)s]als Betrag (in beliebiger Stückelung)

Nach Kacowsky wird means in der Bedeutung „Mittel“ als Sg. konstruiert, in der Bedeutung „Geld(mittel), Vermögen“ als Pl.

Plurale tantum

Einige Subst. bilden nur eine Pluralform. Je nach Bedeutung als Sg. oder Pl. werden konstruiert: crossroads „Kreuzung“, headquarters.

Nur als Pl. werden konstruiert:

Nur als Sg. konstruiert werden:

Measles vielleicht < mnd. masel[e] „Pustel, Pickel“, vgl. ahd. masala „Blutblase“. Lautentwicklung beeinflusst von mengl. mesel „aussätzig, leprakrank“ < afrz. mesel ds. < mlat. misellus ds. < lat. misellus „elend, armselig“ (Demin. v. miser ds.).
Shingles < lat. cingulus (klass. häufiger -um) „Gürtel“, Lehnübersetzung von gr. ζωστήρ zōstḗr ds.
Mumps nach dem Online Etymology Dictionary s.v. mumps Pl. von mump „Grimasse“, von lautmalerisch mengl. to mump „brummeln, maulen“, nach dem geschwollenen Gesicht und dem schmerzvollen Schlucken. Das Dt. hat die Bezeichnung aus dem Engl. übernommen.
Rickets ist unklarer Herkunft. Die medizin. Bezeichnung Rachitis zu gr. ῥάχις rhákhis „Rückgrat“, von dem engl. Arzt Daniel Whistler (1619-1684) gewählt wegen des Anklangs an rickets.

Zusammengesetzte Substantive

Bei zusammengesetzten Subst., die nicht als ein Wort geschrieben werden (häufig mit Bindestrich), erhält normalerweise der letzte Teil der Zusammensetzung das Pluralkennzeichen:
girl-friends, grown-ups, merry-go-rounds „Karussell“, forget-me-nots „Vergissmeinnicht“
Bei Zusammensetzungen mit in und of erhält der erste Teil das Pluralkennzeichen:
sons-in-law, commanders-in-chief „Oberbefehlshaber“, maids-of-honor „Brautjungfer“, so auch passers-by „Passant“

Bildung der Verbformen

Wegen des hohen Verlusts an Flexionselementen hat das Engl. einen weitgehend analytischen Sprachbau. Wie im Dt. ist pronominales Subjekt verpflichtend: I sing (vgl. dagegen Ital.: canto, oder Griech.: τραγουδώ). Mit Ausnahme der Past Tense werden alle anderen Zeiten mit Hilfszeitwörtern gebildet: I shall sing, I have sung usw. Das gilt auch für die Bildung des Passivs: Rome was not built in a day. (Dt. Entsprechung: Gut Ding braucht Weile.)

Infinitiv

Der Infinitiv ist endungslos. Häufig wird er mit to „zu“ gebildet:
I like to swim.
We tried to run.
Kein to nach can, may, must, will/shall:
She can swim.
You must run.
They will work.

Present Simple Tense

to work to be to have
Sg. 1. I work am have
2. you work are have
3. he/she/it works is has
Pl. 1. we work are have
2. you work are have
3. they work are have

Die 3. Person Singular endet auf -s.

Aussprache:

Past Simple Tense

Sg. 1. I worked was had
2. you worked were had
3. he/she/it worked was had
Pl. 1. we worked were had
2. you worked were had
3. they worked were had

Die Past Tense endet bei regelmäßigen Verben auf -ed.

Aussprache:

Das Past Participle ist bei regelmäßigen Verben formengleich mit der Past Tense.

Wohl lediglich orthographische Abweichung von den Bildungsregeln liegt vor bei:

Present T. Past T. Past Part. Übersetzung
lay [leɪ] laid [leɪd] laid legen
pay [peɪ] paid [peɪd] paid zahlen
hear [hɪɘ]heard [hɜ​ː​d]heard hören
say [seɪ] said [sɛd] said sagen

Unregelmäßige Verben

Neben dem regelmäßigen (schwachen) Paradigma work - worked - worked gibt es einige unregelmäßige (starke) Verben.

Eine Gruppe von Verben hat (im Schriftbild) keine sichtbare Veränderung von Past Tense (PT) und Past Participle (PP) mehr.

Present T. Past T. Past Part. Übersetzung
bet bet bet wetten; auch betted
bid bid bid bieten
burst burst burst bersten
cast cast cast werfen
cost cost cost kosten
cut cut cut schneiden
hit hit hit schlagen, treffen
hurt hurt hurt verletzen
knit knit knit stricken; auch knitted
let let let lassen
put put put setzen, stellen, legen
quit quit quit aufhören
read [ri​ː​d]read [red]read [red]lesen; Ablaut?
set set set setzen
shed shed shed vergießen
shut shut shut schließen
slit slit slit schlitzen
split split split spalten
spread spread spread ausbreiten
thrust thrust thrust stoßen
wet wet wet nass machen; auch wetted

Eine Gruppe von Verben bildet die Past Tense mit Ablaut. Bei den folgenden Verben ist nur noch der Ablaut erkennbar. (Bei den Verben auf -d/-t ist nicht zu entscheiden, ob sie nicht ursprl. auf -d-(e)d / -t-(e)d geendet haben.)

Present T. Past T. Past Part. Übersetzung
PT und PP identisch
awake awoke awoke aufwecken, aufwachen; PP auch awaked
bind bound bound binden
bleed bled bled bluten
breed bred bred züchten
dig dug dug graben
feed fed fed füttern
fight fought fought kämpfen
find found found finden
get got got bekommen, werden; PP auch gotten
grind ground ground mahlen
hang hung hung (auf)hängen; in der Bed. „henken“ (am Galgen aufhängen) meist hanged
hold held held halten
lead led led leiten, führen
light lit lit leuchten, anzünden; auch lighted
meet met met (sich) treffen
shine shone shone scheinen
shoot shot shot schießen
sit sat sat sitzen
slide slid slid gleiten
speed sped sped eilen, rasen
spin spun spun spinnen
spit spat spat spucken
stand stood stood stehen
stick stuck stuck kleben
sting stung stung stechen
strike struck struck schlagen
string strung strung binden, schnüren
swing swung swung schwingen
win won won gewinnen
wring wrung wrung wringen
wake woke woke (auf)wachen; PT auch waked, PP auch waked oder woken
PP ungleich PT
begin began begun beginnen
become became become werden
come came come kommen
drink drank drunk trinken
fling flang flung schleudern
ring rang rung läuten
run ran run rennen, laufen
shrink shrank shrunk schrumpfen
sing sang sung singen
sink sank sunk sinken
spring sprang sprung springen
stink stank stunk stinken
swim swam swum schwimmen

Eine Gruppe von Verben hat sowohl Ablaut als auch die Endung -d, in den meisten Fallen mit Auslautverhärtung zu -t. PT und PP sind formengleich. (Bei bring, stand, think ist zusätzlich der Nasal ausgefallen.)

Present T. Past T. Past Part. Übersetzung
bring broughtbroughtbringen
build built built bauen
burn burnt burnt verbrennen; auch burned
buy bought bought kaufen
catch caught caught fangen
creep crept crept kriechen
deal dealt dealt austeilen; (ver)handeln
dream dreamt dreamt träumen; auch dreamed
dwell dwelt dwelt wohnen
feel felt felt fühlen
flee fled fled fliehen
keep kept kept halten
kneel knelt knelt knien; auch kneeled
lean leant leant lehnen; auch leaned
leap leapt leapt springen
learn learnt learnt lernen; häufiger learned
leave left left verlassen, zurücklassen
lend lent lent verleihen
lose lost lost verlieren
mean meant meant meinen, bedeuten
seek sought sought suchen
sell sold sold verkaufen
send sent sent senden
sleep slept slept schlafen
smell smelt smelt riechen; auch smelled
spell spelt spelt buchstabieren; auch spelled
spend spent spent ausgeben, aufwenden
spill spilt spilt verschütten; auch spilled
spoil spoilt spoilt verderben; häufiger spoiled
stand stood stood stehen
sweep swept swept fegen
teach taught taught lehren
tell told told sagen, erzählen
think thoughtthoughtdenken
understandunderstoodunderstoodverstehen
weep wept wept weinen
wind wound wound winden, wickeln

Bei einer weiteren Gruppe hat das Past Participle die Endung -(e)n.

Present T. Past T. Past Part. Übersetzung
PT mit -ed gebildet
mow mowed mown mähen
saw sawed sawn sägen; PP auch sawed
sew sewed sewn nähen; PP häufiger sewed
show showed shown zeigen
sow sowed sown säen; PP auch sowed
swell swelledswollenanschwellen
PT mit Ablaut
bear bore borne tragen, ertragen
beat beat beaten schlagen
bid bade bidden gebieten, befehlen
bite bit bitten beißen
blow blew blown blasen
break broke broken brechen
choose chose chosen auswählen
do did done tun
draw drew drawn ziehen, zeichnen
drive drove driven treiben, lenken
eat ate eaten essen
fall fell fallen fallen
fly flew flown fliegen
forbid forbadeforbiddenverbieten
forget forgot forgottenvergessen
forgiveforgaveforgivenvergeben
freeze froze frozen frieren
give gave given geben
grow grew grown wachsen
hide hid hidden verstecken
know knew known wissen
lie lay lain liegen
ride rode ridden reiten
rise rose risen sich erheben
see saw seen sehen
shake shook shaken schütteln
slay slew slain erschlagen
smite smote smittenschlagen
speak spoke spoken sprechen
steal stole stolen stehlen
stride strode stridden(aus)schreiten
strive strove strivenstreben, sich mühen
swear swore sworn schwören
take took taken nehmen
teak tore torn zerreißen
throw threw thrown werfen
tread trod troddentreten
wear wore worn tragen, abnützen
weave wove woven weben
write wrote writtenschreiben

Einige wenige Verben haben beim PP und/oder PT eine Verkürzung des Stammes oder werden mit Stammwechsel gebildet:

Present T. Past T. Past Part. Übersetzung
be was, werebeen sein
go went gone gehen
have had had haben
make made made machen

Von manchen Verben gibt es ein zweites Past Participle, das (fast) nur noch als Adj. verwendet wird:
bear - borne, born „geboren“: The goods are borne by a lorry. Elizabeth I was borne by Anne Boleyn. Aber: Chaucer was born in London. a born poet „ein geborener Dichter“, born of „ein Kind des“
bend - bent, bended „gebeugt“ in der Redewendung: on bended knees
drink - drunk, drunken „betrunken“: He has drunk too much, now he is drunken.
melt - melted, molten „geschmolzen“: The snow has melted. Aber: molten metal
rot - rotted, rotten „verfault“: The wood has rotted. Aber: rotten tomatoes
strike - struck, stricken „heimgesucht, betroffen“
Ähnlich: He has gone. „Er ist gegangen.“ (Perfect Tense) – He is gone. „Er ist fort.“ (Present Tense)
I have learned/learnt math. Auch: learned [lɜ​ː​nd] behavior „angelerntes Verhalten“. Aber: a learned [ˈlɜ​ː​nɪd] man „ein gelehrter Mann“

Unterscheide:
find - found - found „finden“ – found - founded - founded „gründen“
lay - laid - laid „legen“ – lie - lay - lain „liegen“ – lie - lied - lied „lügen“
lose [luːz] „verlieren“ – loose [luːs] „lose, locker“
wind [waɪnd] - wound [waʊnd] - wound „winden, wickeln“ – wound [wuːnd] - wounded - wounded „verwunden“

Present Participle / Gerund

Das Present Participle endet auf -ing: working.

Das Present Participle wird verwendet:

Mit dem Pres. Part. formengleich ist das sog. Gerund. Es ersetzt den substantivierten Infinitiv und wird verwendet:

Progressive Tense

Das Englische hat ein Aspektsystem, das zwischen Handlungen, die irgendwann einmal oder öfter/regelmäßig stattfinden, und Handlungen, die sich jetzt / dann gerade ereigne(te)n, unterscheidet. Erstere werden durch die Simple Tense ausgedrückt, letztere durch die Progressive / Continuous Form. Diese wird gebildet aus der entsprechenden Form von to be + Present Participle. Bedeutung: „ich bin arbeitend“ = „ich arbeite gerade, bin (gerade) beim Arbeiten“.

Sg. 1. I am working
2. you are
3. he/she/it is
Pl. 1. we are
2. you are
3. they are

Die übrigen Zeiten:

Past T. I was working
Present Perfect T. I have been
Past Perfect T. I had been
Future T. I shall be
Future Perfect T. I shall have been

What does he do for a living? He repairs bicycles. (regelmäßig) – What is he doing? He is repairing my bike. „Was macht er da? Er repariert gerade mein Rad.“
We were singing; suddenly the teachter entered the classroom.

Besonders bei Verben der Bewegung (go, come, start, leave, travel) oder ihrer Unterlassung (stay) drückt die Progressive Form eine nahe bevorstehende Handlung aus:
Christmas is coming soon.

Einige Verben, die eher punktuelle Aktionsart („erblicken“, „ankommen“) haben, sowie Verben, die einen psychischen Vorgang bezeichnen, bilden in der Regel keine Progressive Form. Wenn doch, haben sie meist eine besondere Bedeutung. Zu diesen Verben gehören: see, hear, feel, smell, love, like, want, prefer, hate, hope, seem, appear, mean, look like, last, belong to, know, understand, remember, forget. Aber: looking at „betrachten“, listening to „zuhören“, seeing „auf-, besuchen“, hearing „ab-, zuhören“, thinking „nachdenken“, u.ä.
I love it. (Der McDonald's-Slogan I'm lovin' it ist umgangssprachlich.)

Wortstellung

Aussagesatz

Entsprechend dem analytischen Sprachbau hat das Engl. eine strenge Abfolge der Satzglieder. Der normale Aussagesatz hat S-P-O. Das gilt im Prinzip auch für Gliedsätze.

SP1PRO
He can speak French.
She has left me.
I am tired.
They have been singing a song.
Bob learns English.
We played chess.

P1 ist das erste Wort des Prädikats, PR der Rest, der auch aus zwei (oder mehr?) Wörtern bestehen kann.

In einigen besonderen Fällen erfolgt eine Inversion von S und P1:

A P1SPRO Begründung
There goes the neighborhood. betonte Aussage an der Satzspitze (häufig, aber nicht immer ein adverbieller Ausdruck)
Little did they know that …. Satz beginnt mit einem einschränkenden Adv. (litte, hardly, rarely, never, neither, nor)
May God bless you. Wunschsatz.
Had I known that Konditionalsatz ohne if wie im Dt.

Fragesatz

Bei Entscheidungsfragen (ja/nein) erfolgt eine Inversion von S und P1. Bei Vollverben wird dazu to do als Hilfszeitwort verwendet: Bob learns English -> Bob does learn English. We played chess -> We did play chess. (In normaler Sprache würden diese Bildungen die Verbalhandlung betonen: „Doch, wir haben Schach gespielt.“)

P1SPRO
Can he speak French?
Has she left me?
Am I tired?
Have they been singing a song?
Does Bob learn English?
Did we play chess?

Bei Ergänzungsfragen steht zusätzlich dazu das Fragepronomen/-adverb an der Satzspitze:

FragewortP1SPRO
Since when can he speak French?
When has she left me?
Why am I tired?
What have they been singing?
What does Bob learn?
What did we play?

Bei Fragen nach dem Subjekt unterbleibt die Inversion, das Fragewort steht an der Subjektstelle:

Fragewort=SP1PRO
Who can speak French?
How many have been singing a song?
Whose friend learns English?
Who played chess?

Verneinung

Verneint wird mit der Negation not. Sie steht zwischen P1 und PR. Bei Vollverben wird dazu wie beim Fragesatz to do als Hilfszeitwort verwendet. Das Hilfszeitwort wird mit not oft zu einem Wort verschmolzen: is not -> isn't, are not -> aren't, was not -> wasn't, were not -> weren't, have not -> haven't, has not -> hasn't, do not -> don't, does not -> doesn't, did not -> didn't; so auch: cannot -> can't, should not -> shouldn't, will not -> won't.

SP1Neg.PRO
He can not speak French.
She has left me.
I am tired.
They have been singing a song.
Bob does learn English.

Can + not wird als ein Wort geschrieben: cannot.

Der verneinte Imperativ (=Verbot) wird ebenfalls mit to do + Inf. gebildet:
Do not smoke! Don't be afraid!

Wenn ein verneinter Satz in eine Entscheidungsfrage gestellt wird, findet wieder Inversion statt:

P1SNeg.PRO
Can he not speak French?
Have they been singing a song?
Does Bob learn English?
Did we play chess?

Werden dabei aber obige Kurzformen verwendet, so lauten die Sätze:

P1+Neg.SPRO
Can't he speak French?
Haven't they been singing a song?
Doesn't Bob learn English?
Didn't we play chess?

Für Fragesätze und verneinte Sätze gilt:

Wird to have als Vollverb verwendet, so gilt:
In der Bedeutung „besitzen“ kann die Present Tense auch ohne to do gebildet werden: I have a car. Have I (got) a car? oder: Do I have a car?
In der Past Tense muss to do verwendet werden: I did not have a car.
In anderen Bedeutungen muss to do verwendet werden: Did you have fish yesterday?

Adverbien

Adverbielle Ausdrücke stehen am Satzanfang und/oder am Satzende: A-S-P-O-A. Am Anfang stehen Temporal- und Lokaladverbien, am Ende Modal-, Lokal- und Temporaladv. (in dieser Reihenfolge: manner, place, time).

ASP1PRO AMAPAT
Yesterday we have been singing hymns in the church.
We have been singing hymns in the curch yesterday.

Einige Adv. werden zwischen S und P, bei zweigliedrigem P zwischen P1 und PR gestellt. Hierbei gilt auch to be „sich befinden“ + Ortsangabe als P1 + PR. Dies betrifft: often, always, soon, never, ever, still, sometimes, usually, rarely, nearly, hardly, just, really.

SAPO
Bob never plays chess.
They rarely sing that song.
SP1APRO
I will never forget her.
She has often said that.
Bob has always been happy.
He is usually in his office.

Only steht vor dem Wort, das es einschränkt: Only I saw him. (Nobody else did.) I only saw him. (I did not speak to him.) I saw only him. (I did not see his wife.)


Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 10. Juli 2022