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DVD-Video-Reviews: F


Fabelhafte Welt der Amélie, Die

"Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unantastbar!"


Nur noch eine Tür trennt Amélie von Nino - doch sie wagt nicht, sie zu öffnen.

Als Mädchen einsam aufgewachsen, hat Amélie früh gelernt, in einer Traumwelt zu leben. Als junge Frau beschließt sie eines Tages, gute Fee im Leben anderer zu spielen. Sie verkuppelt, sie bestraft, sie schickt den Gartenzwerg ihres zum Stubenhocker gewordenen Vaters auf Weltreise. Aber als sie sich in einen jungen Mann verliebt, findet sie nicht und nicht den Mut, den notwendigen Sprung in die Wirklichkeit zu vollziehen.

Der Film lebt vom französischen Esprit: die Handlung, die Charakterisierung der Personen, der Erzählstil sind erfrischend witzig. Einmal etwas anderes als der Hollywood-Action-Einheitsbrei. Die Musik hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Verleih-DVD hatte leider keine französische Originaltonspur und auch sonst keine Extras. Gerade bei einem so unkonventionellen Film hätte man sich ein wenig Hintergrundinformation gewünscht.

Extras*....
Film****.

Final Fantasy


Gray (der aussieht wie Ben Affleck) und Aki: die Erde ist gerettet, aber Gray ist tot

Vollständig computergerenderte, krude Mischung aus Science-Fiction und halbreligiösem Geister-Energie-Schwachsinn, aber visuell beeindruckend. Wenngleich die vom Rechner erzeugten Protagonisten immer noch zu glatt und ausdruckslos sind, ist es schon erstaunlich, was computertechnisch inzwischen machbar ist.

Schade um den riesigen Aufwand, der für so eine schwache Geschichte vergeudet wurde (die Story mit ihren leblosen Charakteren hat eine glatte 0 verdient). Die Ausstattung ist gut. Die Menüstruktur ist unverständlich und die Animationssequenzen darin sind zu lang.

Extras*****
Film**...

Forrest Gump

"I don't know if we each have a destiny, or if we're all just floating around accidental-like on a breeze. [...]. Maybe both is happening at the same time."


All-American-Teammitglied Forrest Gump trifft JFK und antwortet auf die Frage "How do you feel?" mit "I got to pee."

Der Film erzählt den Werdegang von Forrest Gump, einem Menschen, der buchstäblich mehr Glück hat als Verstand. Obwohl sein IQ deutlich unter dem Durchschnitt liegt, gelingt ihm einfach alles, was er anfängt: Footballstar, Kriegsheld, Tischtennisas und Shrimpsmillionär - nur mit seiner großen Jugendliebe Jenny will es nicht klappen.

Der gutherzige, unterbelichtete Südstaatler wird von Tom Hanks kongenial dargestellt. Der Film hat etliche witzige Momente (besonders die Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Kennedy, Nixon oder John Lennon, wo Tom Hanks in historisches Filmmaterial einkopiert wurde), aber auch Längen und einen Bruch der Erzählperspektive im letzten Viertes des Films. Reichhaltig ausgestattete Extras-DVD.

Extras*****
Film***..

Fräuleins Smillas Gespür für Schnee

Die gleichnamige Buchvorlage von Peter Høeg besticht trotz aller Unwahrscheinlichkeiten durch die originelle Ausgangsidee. Eine Halb-Inuit erkennt durch ihre Fähigkeit, Spuren im Schnee zu lesen, daß der vom Dach gestürzte Junge verfolgt wurde. Der Showdown erfolgt in Grönland, wo die Heldin in ihrem Element und daher ihren Gegnern überlegen ist. Nebenher erfährt der Leser eine Menge über Grönland, Schnee und Eis. Das kann der Film natürlich nicht ohne weiteres transportieren. Er bietet aber auch keinen Ersatz dafür. Was bleibt, ist trotz der beachtlichen schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerin - die leider nicht im entferntesten nach einer Inuit aussieht - ein konventionell abgefilmter Krimi: nicht schlecht, mäßig spannend, ohne emotional zu berühren.

Extras.....
Film***..

French Kiss

Eine hervorragende Meg Ryan als vor Flugangst hysterische Amerikanerin, auf der Suche nach ihrem untreuen Verlobten in Paris gestrandet. Kevin Kline als schmuddeliger französischer Kleinganove, der sie aus durchaus nicht uneigennützigen Motiven unter seine Fittiche nimmt. Der Film plätschert ziemlich ereignislos dahin, die große Liebe zwischen den beiden zu unterschiedlichen Charakteren will nicht recht glaubhaft werden.

Das Bild ist unscharf, voller Kompressionsartefakte, stellenweise flau. Die Ausstattung ist unter aller Kritik: nicht einmal zur Tonspur mit dem englischen Originalton hat es gereicht, von Untertiteln oder Bonusmaterial ganz zu schweigen.

Bild**...
Extras.....
Film**...

Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2002