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DVD-Video-Reviews: K


Kid, The

"Well, we can't go around anymore talking about what we're going to be like when we grow up. We are up."


Zweimal Russ Duritz, zweimal Versager - jeder auf seine Weise

Der erfolgreiche, gutaussehende, aber mitleidlose Enddreißiger Russ Duritz hat seine Kindheit viele Jahre erfolgreich verdrängt, da materialisiert sie in Gestalt seines nicht ganz achtjährigen Alter Ego. Der alleinlebende Porschefahrer ist von dem übergewichtigen, lispelnden Loser, der er einst war, wenig angetan. Auch das Kind Russ ist von dem gefühllosen Menschen, zu dem er einmal werden wird, schwer enttäuscht. Doch sie müssen gemeinsam herausfinden, welches einschneidende Erlebnis Russ all die Jahre verdrängt hat und ihn zu dem hat werden lassen, der er als Erwachsener ist.

Die Idee ist nicht unoriginell: sich sehen, wie man als Kind war, und welche Ideale und Wunschträume man damals hatte - und was daraus geworden ist. Und obwohl Bruce Willis' sublimes Minenspiel und die schauspielerische Leistung seines kindlichen Gegenübers beachtlich sind, wird man das Gefühl nicht los, daß aus diesem Stoff mehr hätte gemacht werden können.

Extras**...
Film***..

Königreich für ein Lama, Ein


Pacha und Kuzco vor seiner Verwandlung

Der Inkakaiser Kuzco ist ein verwöhnter, exzessiv egozentrischer Bengel. Ungerührt erklärt er dem Bauern Pacha, daß er dessen Dorf abreißen wird, um an seiner Stelle eine Sommerresidenz zu errichten. Als Kuzco seine Beraterin Yzma feuert, will sie ihn vergiften, um sich an seiner Stelle auf den Thron zu setzen. Doch durch ein Versehen wird er in ein Lama verwandelt und landet in einem Sack auf dem Karren Pachas. Dieser ist trotz allem bereit, ihm zu helfen, wieder in seinen Palast zu kommen.

Zwar wieder ein für Disney typischer Mit-Freunden-sind-wir-stärker-Film, aber witzig und mit Liebe zum Detail gemacht. Vor allem passen die (originalsprachlichen) Stimmen sehr gut zu den Charakteren.

Extras****.
Film***..

Kopfgeld


Tom Mullen setzt via TV ein Kopfgeld auf die Entführer seines Sohnes aus

Der Sohn des erfolgreichen Geschäftsmannes Tom Mullen wird gekidnappt, die Entführer fordern zwei Millionen Dollar Lösegeld. Als Mullen nach der gescheiterten Lösegeldübergabe klar wird, daß die Entführer nicht vorhaben, ihm seinen Sohn lebend zurückzugeben, dreht er den Spieß um und setzt die zwei Millionen als Kopfgeld für die Ergreifung der Entführer aus. Der Nervenkrieg beginnt...

Obwohl schauspielerisch hochkarätig besetzt (Mel Gibson und Rene Russo als verzweifelte Eltern) und handwerklich solide umgesetzt, hat man am Schluß das Gefühl, daß etwas fehlt: der Showdown ist kurz und geht nur mit Glück zu Gunsten des good guy aus.

Extras*....
Film***..

Komm süßer Tod

"Hab ich mir vor'm halben Jahr für'n Grabstein ausgesucht. - Na ja, was man hat, hat man. In fünfzig Jahren bist froh."


Ihm ist alles so Wurst: Kreuzretter Brenner

Expolizist Brenner ist aufs Leben angefressen. Daher arbeitet er jetzt bei den Kreuzrettern und möchte dort einfach seine Ruhe haben und vergessen. Doch dann werden zuerst der Verwaltungsdirektor des Krankenhauses und eine Schwester im Liebesakt erschossen und dann einer der Kreuzretter erdrosselt. Hat das etwas mit dem gnadenlosen Konkurrenzkampf zwischen den Kreuzrettern und dem Rettungsbund zu tun? Brenners Neugierde erwacht und er geht auf Wahrheitssuche.

Verfilmung eines Romans von Wolf Haas mit Josef Hader in der Hauptrolle. Haas' Romane erhalten ihr eigentümliches Gepräge vor allem durch die Sprache. Die Drehbuchautoren haben versucht, dies durch einen Erzähler zumindest ansatzweise filmisch wiederzugeben. Haas hat offensichtlich aus Insiderwissen geschöpft. Denn vieles, vom unvermeidlichen Vorglühen über die codierten Funksprüche bis zu den ungeliebten Dialysepatiententransporten, spielt sich wirklich genauso ab. Vermutlich hat Haas sein Wissen genauso erworben wie ich: als Zivildiener (genau das spielt Haas auch im Film, allerdings ohne Text).

Extras****.
Film***..

Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 09. Nov. 2002