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Die häufigsten Textverarbeitungsfehler und ihre Vermeidung
Die heutigen Textverarbeitungsprogramme "denken mit". Wenn man z.B. die Seitenränder ändert, wird der Text automatisch neu umgebrochen und entsprechend den zugewiesenen Absatzformaten ausgerichtet. Damit das funktioniert, muß auch der Benutzer "mitdenken" und die entsprechenden Funktionen der Textverarbeitung verwenden.
Textverarbeitungsneulinge und langjährige Schreibmaschinenuser neigen dazu, Textausrichtung, Einzüge und Zeilenumbruch unter Umgehung der dafür vorgesehenen Programmfunktionen herzustellen. Auf den ersten Blick, scheint es, als ob das ebenso den gewünschten Effekt hätte. Doch jede nachträgliche Änderung der Seitenränder oder der Einzüge gerät dann zur Sisyphos-Arbeit, da Zeile für Zeile einzeln editert werden muß.
Im folgenden werden daher einige der häufigsten und schwerwiegendsten Fehler in der Bedienung von Textverarbeitungsprogrammen zusammengefaßt.
Für die Beispiele ist es notwendig, daß die Anzeige nicht-druckbarer Zeichen (in WinWord mit der Schaltfläche ) eingeschaltet ist.
Falsch: Zeilen "händisch" mit [Return] umbrechen:
Dies ist ein völlig sinnfreier Text,¶ der nur zur Demonstration der¶ Textausrichtung dient. Ihn zu lesen,¶ wäre reine Zeitverschwendung.¶ |
Weil:
Dies ist ein völlig sinnfreier Text,¶ der nur zur Demonstration der¶ Textausrichtung dient. Ihn zu lesen,¶ wäre reine Zeitverschwendung.¶ |
Richtig: den Zeilenumbruch der Textverarbeitung überlassen, [Return] nur am Ende des Absatzes drücken:
Dies ist ein völlig sinnfreier Text, der nur zur Demonstration der Textausrichtung dient. Ihn zu lesen, wäre reine Zeitverschwendung.¶ |
Falsch: Zentrieren oder rechtsbündig ausrichten mit Leerzeichen oder Tabstops:
·························Das soll in der Mitte sein¶ ·····························································Das soll rechtsbündig sein¶ |
Weil: der Text nach Änderung der Seitenränder, der Einzüge, der Größe der Standard-Tabstops, der Zeichenformatierung oder des Textes nicht mehr in der Mitte bzw. am rechten Rand ist:
·························Das soll in der Mitte sein¶ ·····························································Das soll rechtsbündig sein¶ |
Richtig: das Absatzformat Zentriert bzw. Rechtsbündig zuweisen:
Das soll in der Mitte sein¶ Das soll rechtsbündig sein¶ |
Falsch: Einzüge mit Leerzeichen herstellen:
····Das ist jetzt eingezogen¶ |
Weil:
····Das ist jetzt eingezogen¶ ····Das ist jetzt eingezogen¶ |
Richtig: die entsprechende Funktion für Einzüge (WinWord: Format - Absatz...) verwenden oder die Einzugsmarken am Lineal ziehen:
Das ist jetzt eingezogen¶ |
Falsch: Tabellen durch Einfügen von Leerzeichen herstellen:
Franz·······Huber·····Unter den Linden 20····9182 Hintertupfing¶ Theresia····Mayer·····Am grünen Anger 1······9000 St. Umleitung¶ |
Weil:
Franz·······Huber·····Unter den Linden 20····9182 Hintertupfing¶ Theresia····Mayer·····Am grünen Anger 1······9000 St. Umleitung¶ |
Richtig: Tabulatoren oder die Tabellenfunktion verwenden
|
Es gibt kaum einen Grund, mehrere Leerzeichen hintereinander zu setzen. Ebenso gibt es kaum einen Grund, eine Zeile mit Leerzeichen oder Tabstop zu beginnen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Fehlbedienung.
Falsch: Worttrennung durch Bindestrich erzwingen:
Dies ist ein völlig sinnfreier Text, der nur zur
Demonstation der Text- ausrichtung dient.¶ |
Weil: bei Änderung der Seitenränder, der Einzüge, der Zeichenformatierung oder des Textes plötzlich mitten im Wort ein Bindestrich steht:
Dies ist ein völlig sinnfreier Text, der nur zur Demonstation der Text-ausrichtung dient.¶ |
Richtig: bedingten Trennstrich verwenden (WinWord: Strg + Bindestrich):
Dies ist ein völlig sinnfreier Text, der nur
zur Demonstration der Text- ausrichtung dient.¶ |
Dies ist ein völlig sinnfreier Text, der nur zur Demonstration der Textausrichtung dient.¶ |
(Um den Unterschied zu sehen, schalte man in der Textverarbeitung die Anzeige nicht-druckbarer Zeichen aus und wieder ein.)
Falsch: Leerzeichen vor Satzzeichen oder schließender Klammer bzw. nach öffnender Klammer, kein Leerzeichen nach Satzzeichen:
1) Um ein weiteres Anzeigefenster zu öffnen , auf das
Laufwerkssymbol doppelklicken.¶ 2) Der Datei-Manager dient dem Dateimanagement (suchen,auswählen,kopieren,verschieben,löschen,starten,umbenennen usw.).¶ 3) ...nur den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses ( Nur Verzeichnis ) oder beides ( Struktur und Verzeichnis ) anzeigen soll.¶ |
Weil: bei Änderung der Seitenränder, der Einzüge, der Zeichenformatierung oder des Textes Zeilen mit Satzzeichen oder Klammern beginnen bzw. Wörter in der Mitte auseinandergerissen werden:
1) Um ein weiteres Anzeigefenster zu öffnen , auf das Laufwerkssymbol doppelklicken.¶ |
2) Der Datei-Manager dient dem Dateimanagement (suchen,auswählen,kopieren,verschieben,löschen,st arten,umbenennen usw.).¶ |
3) ...nur den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses ( Nur Verzeichnis ) oder beides ( Struktur und Verzeichnis ) anzeigen soll.¶ |
Richtig: Leerzeichen immer nach Satzzeichen; kein Leerzeichen nach öffnender Klammer; kein Leerzeichen vor schließender Klammer:
1) Um ein weiteres Anzeigefenster zu öffnen, auf das Laufwerkssymbol doppelklicken.¶ |
2) Der Datei-Manager dient dem Dateimanagement (suchen, auswählen, kopieren, verschieben, löschen, starten, umbenennen usw.).¶ |
3) ...nur den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses (Nur Verzeichnis) oder beides (Struktur und Verzeichnis) anzeigen soll.¶ |
Dies gilt auch für das Schreiben mit Schreibmaschine!
Wer diese 6 Regeln beherzigt, wird vor allem bei nachträglichen Änderungen am Text damit belohnt, daß das Layout ohne weitere Nacharbeit (Einfügen oder Löschen von Absatzmarken, Leerzeichen, Tabstops usw.) "stimmt".
Grundsätzlich kann man sagen: wenn ein Textverarbeitungsprogramm für bestimmte Aufgaben spezielle Funktionen zur Verfügung stellt (Tabellenfunktion, Numerierung und Aufzählungen, Gliederung mit Formatvorlagen für Überschriften usw.), bedeutet es langfristig eine Arbeitserleichterung, diese Funktionen auch zu verwenden.
Es dauert zwar einige Zeit, bis man diese Funktionen alle so gut kennt, daß man sie auch sicher einsetzen kann. Der Aufwand, sie zu erlernen, lohnt sich aber meistens bald.
Autor: E-Mail-Kontakt)
Erstellungsdatum: 15. Mai 1996
Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2024