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Samos: Inselurlaub
Bei "Samos" denkt man wohl zuerst an einen süßen, schweren Wein. Dem Fan deutscher Klassik kommt vermutlich auch Schillers Ring des Polykrates (Text bei Wikisource) in den Sinn:
Er stand auf seines Daches Zinnen,
er schaute mit vergnügten Sinnen
auf das beherrschte Samos hin.
Die Geschichte von Polykrates und seinem Ring steht bei Hdt. 3,40-43 (griech.-engl. Text bei Sacred Texts), die von seinem gewaltsamen Tod Hdt. 3, 122-125 (griech.-engl. Text).
Nur Philosophen und Mathematiker werden wissen, dass Pythagoras (6. Jh.v.Chr.), nach welchem der Satz des Pythagoras (a² + b² = c²) benannt ist, aus Samos stammte. (Gewirkt hat er allerdings in Unteritalien.)
Der Antike galt Pythagoras als Philosoph, Mathematiker und
Musiktheoretiker. Manche moderne Forscher sehen in ihm aber eher einen
Schamanen. Gesichert scheint, dass Pythagoras die Seelenwanderung lehrte
und daher Vegetarier war.
Dass im rechtwinkeligen Dreieck die Summe der Flächen der beiden
Kathetenquadrate gleich der Fläche des Hypotenusenquadrats ist, wussten
bereits die Babylonier. Pythagoras wurde zugeschrieben, einen Beweis dafür
gefunden zu haben. Unumstritten ist dies allerdings nicht.
Ebenso werden hauptsächlich Astronomen Aristarch von Samos (3. Jh.v.Chr.), einen frühen Verfechter des heliozentrischen Weltbildes, kennen. Dass der Philosoph Epikur (4./3. Jh.v.Chr.) gebürtiger Samier war, war auch mir bislang nicht bewusst.
Samos ist mit rund 480 km² kleiner als der Bodensee und nach Kreta, Euböa, Lesbos, Rhodos, Chios, Kefalonia, Korfu die achtgrößte griechische Insel, ex aequo mit Lemnos, das nach manchen Quellen geringfügig kleiner ist als Samos, nach anderen geringfügig größer.
Die Insel wird beherrscht von zwei Gebirgsstöcken, dem Kérkis (höchster Gipfel Vígla 1434 m) westlich von Karlóvassi und dem Ámbelos (Karvoúni 1153 m) zwischen Karlóvassi und Kokkári; dazu kommt der kleinere Bournías (778 m) südlich von Pírgos. Die wichtigsten Ebenen sind der Kámbos Chóras zwischen Pythagório und Iréo, der Mesókambos östlich von Pythagório und die Ebene um Karlóvassi.
Die Kataloge der Reiseveranstalter haben alle als Ziele für Badeurlaub Pythagório und Iréo an der Südostküste, Kámbos (so der amtliche Name, meist Votsalákia genannt) im Südwesten und Kokkári im Norden im Programm. Dazu kommen kleinere Destinationen wie Kérveli (ganz im Osten), Limniónas (westlich von Votsalákia) oder Ájios Konstandínos (zwischen Kokkári und Karlóvassi). Pythagório und Kokkári sind "echte" Orte mit richtigen Einwohnern. Der Rest sind eher Hotelburgen, die nach dem Ende der Saison fast menschenleer sind. Wer zum Wandern kommt, sollte sich am besten im Nordwesten niederlassen, z.B. in oder um Karlóvassi.
Sandstrände gibt es auf Samos praktisch nicht. Die Reiseführer nennen zwei Ausnahmen, beide heißen Psilí Ámmos ("feiner Sand"): der eine liegt zwischen Pythagório und dem Südostkap, der andere zwischen Votsalákia/Kámbos und Limniónas. Der Rest sind Kies- oder Sand-Kies-Strände.
Samos ist von der Türkei nur durch einen kaum 2 km breiten Sund getrennt. Daher bieten sich Ausflüge in die Türkei, z.B. nach Ephesos an. Die Nähe der Küste des langjährigen Erzfeindes hat aber auch zu überdurchschnittlicher Präsenz von griechischem Militär auf Samos geführt.
Detaillierte Karten findet man auch online:
Übersichtskarte engl.
(Quelllink)
topograph. Karte engl.
(Quelllink)
detaillierte Straßenkarte engl.
topograph. und Straßenkarte griech.-engl.
(Quelllink)
Die Insel war schon ab 5000 v.Chr. bewohnt. Nach 2000 geriet sie in den Machtbereich des Minoischen, ab 1450 des Mykenischen Reiches. Im 11. Jh.v.Chr. wanderten die Ionier ein. Den Zenit seiner Macht erlebte die Insel im 6. Jh. unter Polykrates (reg. 538-522), der mit einer Seeräuberflotte die Ägäis unsicher machte.
Von da an hatte Samos immer wieder wechselnde Herrscher: seit dem Ende des 6. Jh. die Perser; im 5. Jh. das perikleische Athen, dann Sparta; im 4. Jh. wieder die Perser, die Athener. Dann war es ca. 40 Jahre selbständig, bevor die Ptolemäer, die Seleukiden, die Makedonier es nacheinander eroberten. Dann gehörte es zum Pergamenischen Reich und zuletzt zum Römischen Reich (Provinz Asia).
Hdt. 3, 60 (griech.-engl. Text) nennt drei Bauwerke auf Samos, die zu seiner Zeit die jeweils größten gewesen sein sollen: den Tunnel des Eupalinos, die Mole der Hauptstadt und den Heratempel.
Bei der Teilung des Römischen Reiches 395 n.Chr. wurde es Teil des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches. Im 4. Kreuzzug wurde es von Kreuzfahrern geplündert und kam für einige Jahrzehnte unter venezianische Herrschaft. Im 14. Jh. kam es unter genuesische, 1475 unter osmanische Herrschaft. Die Griechen verließen daraufhin die Insel. Sie war ca. ein Jh. fast unbewohnt, bevor sie im 16. Jh. wieder von Griechen besiedelt wurde.
Obwohl unter osmanischer Herrschaft, wurde Samos fast auschließlich von Griechen bewohnt und besaß wohl auch eine gewisse Autonomie. Deshalb gab es auf Samos m.W. auch nie eine Moschee.
Im griech. Freiheitskampf 1821-1829 erkämpften sich die Samier zwar nicht die Freiheit, aber eine eigenständige Verwaltung. 1912 vertrieben die Italiener die Türken und Samos kam zu Griechenland.
Die Reiseführer empfehlen viele Orte, die vor allem ihrer landschaftlich reizvollen Lage wegen einen Besuch wert sind, wie Mýli, Koumaradéi, Vourliótes, Manolátes, Plátanos, das Nachtigallental u.a.m. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind viele aber nur umständlich zu erreichen. Es empfiehlt sich dann, einen Wagen zu mieten. Ich habe nur ein paar Orte im Südwesten gesehen.
Der antike Hauptort der Insel, der so hieß wie die Insel selbst, nämlich Samos. Hier residierte Polykrates. Bei der Wiederbesiedlung der Insel im 16. Jh. wurde dann das weiter landeinwärts gelegene Chóra ("Ort, Stadt") zum Hauptort. Im 19. Jh. entstand hier das Dorf Tigáni ("Pfanne"). 1955 wurde es zu Ehren des Samiers Pythagoras umbenannt in Pythagorio.
Die zentrale Straße ist die vom Flughafen (bzw. ursprl. wohl vom Heraion) kommende Lykoúrgou Logothéti, die schnurgerade zum Hafen führt. An ihr liegen stadtauswärts die Reste des Aphroditetempels, der Agorá, des Gymnasiums und der Thermen.
Auf Höhe des Aphroditetempels zweigt nach rechts die Straße nach Samos-Stadt (Polykrátous) ab, an der das neue Archäologische Museum und daneben ein größeres Ausgrabungsgelände liegen. Direkt beim Aphroditetempel ist auch die Bushaltestelle des KTEL.
Von der Logothéti zweigen links die Efpalínou (die in die Polykrátous mündet, Einbahn) und rechts die Metamοrfóseos Sotíros, die zum Kastro-Hügel führt, ab. Ungefähr in Verlängerung der Efpalínou zweigt die Straße zu den weiteren Sehenswürdigkeiten, nämlich zum Theater, zum Eupalinostunnel und zur Höhlenkirche, ab (ist gut ausgeschildert).
Das Mündungsgebiet des Flusses Imbrasos war schon im 3. Jt. bewohnt. Die Siedlung wurde um 1000 v.Chr. zerstört und verlassen. Der Kultplatz blieb aber erhalten und wurde als Heraheiligtum bis in römische Zeit immer wieder erneuert bzw. ausgebaut. Das Heiligtum wurde nach 260 n.Chr. von germanischen Herulern zerstört. Später entstand hier ein Städtchen mit einer christlichen Basilika, das aber um 1000 verlassen wurde.
Der heutige Ort Iréo ("der Hera gehörig") war ursprünglich nicht viel mehr als die Anlegestelle des bei der Wiederbesiedlung tief im Landesinneren angelegten Ortes Pagóndas. Heute ist er eine touristische Siedlung.
Vom Ort zum antiken Heraion muss man allerdings ein Stück gehen (ca. 25 min). Der Bus hält auch an der Abzweigung von der Hauptstraße, von wo es nur ca. 10 min Fußweg zum Ausgrabungsareal sind. Allerdings muss man das wissen bzw. dem Schaffner sagen.
Zu Beginn des 17. Jh. wurde die Ortschaft Vathý ("tief"?) auf dem Sattel zwischen zwei Hügeln gegründet. Der ursprünglich unbesiedelte Küstenstreifen an dem großen natürlichen Hafenbecken zu Füßen des Ortes (Limín Vathéos ["Hafen von Vathy"] oder Káto Vathý ["Unter-Vathy"] genannt) wurde später von Händlern besiedelt und war seit 1834 Verwaltungssitz der Insel. Seit 1958 heißt Limín Vathéos wie die Insel Samos. Das alte Vathý wird zur Unterscheidung von Káto Vathý auch Áno Vathý ("Ober-Vathy") oder Chorió ("Dorf") genannt.
Der Busbahnhof ist direkt am Hafen in der Soufoúli, die das weiträumige Hafenbecken umrundet. Allerdings findet man dort keine Fahrpläne. Die sind in der nächsten Seitengasse vor dem örtlichen Büro des KTEL ausgehängt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (Ájios Spyrídonas, Rathaus, Archäolog. Museum, Stadtpark, Ájios Nikolaos, Byzantin. Museum) finden sich in dem ungefähr parallel dazu verlaufenden Straßenzug. Nur der Pythagorasplatz liegt direkt an der Soufoúli.
Unsere Wahl fiel auf das kleine Hotel Glycorisa Beach, ca. 2 km östlich von Pythagorio, an der Glykoriza-Bucht (Γλυκόριζα heißt Lakritze). Wir haben Halbpension, das Abendessen nehmen wir im zum Hotel gehörenden Restaurant (direkt oberhalb des Strandes) ein. Dort essen wir meistens auch zu Mittag, dann allerdings à la carte. Das Essen ist griechisch und gut, allerdings nicht ganz billig, wenn man à la carte isst (Choriatiki 6,80 EUR).
Die Bausubstanz des Hotels ist bereits in die Jahre gekommen. Die Zimmer sind aber sauber und klimatisiert. Unser Balkon mit Meerblick ist winzig. Von der Frühstücksterrasse hat man ebenfalls einen wunderbaren Blick aufs Meer. Vom Hotel zum Restaurant und weiter zum Strand sind einige Stufen zu gehen. Wer nicht gut zu Fuß ist, wird hier Probleme haben – aber dann ist Griechenland ohnehin nicht die Urlaubsdestination der Wahl.
Die meisten Griechen, die im Hotel bzw. im Restaurant arbeiten, haben lange Jahre in deutschsprachigen Landen gearbeitet oder sind sogar in Deutschland aufgewachsen. Kommunikation ist also kein Problem, man fühlt sich wie in Lignano.
Der Strand hat die Blaue Flagge (eine Auszeichnung für hohe Standards bei Wasserqualität, Umweltmanagement und Sicherheit). Das Wasser ist meist klar, aber relativ kalt (gefühlte 19°C). Am Strand liegt grober Kiesel, im Wasser feiner Sand. Die Wassertiefe erreicht rasch 2,20 m, bleibt dann aber relativ flach. Gut für Schwimmer, aber nicht besonders geeignet für kleine Kinder. Da hier auch das Hotel Princessa liegt und der Strand auch von anderen Gästen aufgesucht wird (es gibt einen Parkplatz), ist er meist ziemlich voll und freie Schirme sind nur am Morgen oder am späteren Nachmittag zu ergattern. Dabei muss man für die Benutzung der Schirme bezahlen; ab 17:00 sind sie dagegen anscheinend frei.
Am Hotelpool bekommt man leichter Schirme und Liegen, diese sind überdies frei. Das Poolwasser ist bedeutend wärmer als das Meer.
Viermal am Tag fährt ein kleiner Shuttle-Bus vom Hotel nach Pythagorio (Polykrátous Ecke Efpalínou) und wieder zurück (Fahrt dauert ca. 5 min). Die Abfahrtszeiten vom Hotel sind: 9:30, 12:25, 20:15, 21:35. Der Bus fährt dermaßen pünktlich vom Hotel ab, dass man die Uhr danach stellen kann. Wer abends noch für fünf Viertelstunden nach Pythagorio möchte, muss früh zu Abend essen (19:00-21:00), damit er den 20:15-Bus erwischt.
Die Busse des KTEL halten auf Wunsch an der Abzweigung zum Hotel, obwohl die offizielle Haltestelle 300 m weiter Richtung Samos-Stadt liegt. Die Haltestellen sind nur in einer Richtung (nämlich nach Samos) gekennzeichnet, in Gegenrichtung liegen sie offenbar einfach auf der anderen Straßenseite. Die Haltestelle in Iréo ist gar nicht gekennzeichnet. Wenn man dort zusteigen will, muss man einfach wissen, wo der Bus hält, sonst hat man verloren. Die Fahrpläne geben meist nur an, wann der Bus von der Ursprungshaltestelle abfährt. Man kann sich dann ausrechnen, wann der Bus die Haltestelle, an der man zu-/aussteigen möchte, erreichen wird. Von Pythagório nach Samos fährt man ca. 25 min, nach Iréo ca. 15 min. Fahrkarten kauft man im Bus beim Schaffner (nicht beim Fahrer), der nach jeder Haltestelle durchgeht. Für die Fahrgäste ist das bequem, aber diese Art der Arbeitsplatzbeschaffung verursacht doch wohl auch Kosten.
So nahe wie auf Samos wird man Ephesos als Griechenlandurlauber kaum je wieder kommen. Sowohl die Reiseveranstalter als auch Veranstalter auf Samos selbst bieten organisierte Tagesausflüge an. Wir haben über unseren Veranstalter TUI gebucht, das kostet 80 EUR pro Person, dazu kommen 10 EUR Hafengebühr, die bei Ankunft in der Türkei eingehoben werden, und was man für Essen und Trinken ausgibt. Der Ablauf war bei uns folgender:
Wir werden um 7:20 beim Hotel Princessa (das gleich oberhalb von Glycorisa Beach liegt) mit dem Transferbus abgeholt. Der Bus klappert noch weitere Hotels um Pythagorio ab, und entlässt uns dann an derselben Ecke, an der auch der Shuttlebus des Hotels umdreht. Von dort gehen wir zum Hafen auf die Südmole.
Im Hafen findet eine peinlich genaue Passkontrolle statt (wir verlassen ja die EU). Als wir an Bord gehen, bekommt jeder zwei Nummernkarten. Das Schiff fährt kurz nach 9:30 ab und braucht ziemlich genau eineinhalb Stunden bis Kuşadası. Dort wird beim Betreten des türkischen Bodens ein Obolus (alan vergisi = Hafengebühr) von 10 EUR pro Person kassiert. Bei der Passkontrolle geben wir unsere Pässe samt einer Nummernkarte ab.
Wir verfügen uns zu unserem Bus, wo wir von unserem türkischen Reiseleiter, einem launigen 70-jährigen Plauderwastel in Empfang genommen werden. Im Bus heisst es dann 45 min warten auf ein (oder mehrere?) Schiff mit weiteren Reisenden (die auch über TUI gebucht haben?).
Dann fährt der Bus nach Ephesos. Ziemlich genau um 12:00 beginnt die Führung: in der heißesten Tageszeit an einem der heißesten Tage des Hochsommers. Unser Führer bemüht sich, wo möglich uns in den Schatten zu holen, bevor er seine Erklärungen abgibt. Ephesos ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Schade, dass die Führung kaum 90 min dauert und z.B. die Hanghäuser ausgelassen werden. Die nicht-gebührenpflichtigen Teile des Grabungsgeländes (z.B. Artemision, Stadion, Siebenschläfergrotte) bekommen wir nur vom Bus aus oder gar nicht zu sehen. Der Führer ist nett und humorvoll, spricht aber etwas zu schnell und spricht manche antike Namen anders aus, als wir es im Dt. gewohnt sind.
Am Ausgang werden wir wieder von unserem Bus in Empfang genommen und zurückgefahren nach Kuşadası (das unser Führer übrigens [kuʃ'ʔadasɨ] ausspricht, weil es aus kuş Vogel und ada Insel zusammengesetzt sei). Dort kann man theoretisch tun und lassen, was man will. Aber ich kann kein Wort Türkisch und habe Null Ahnung vom türkischen Essen. Wir schließen uns daher unseren Reiseleitern an und essen für 14 EUR im Hotel Kervansaray zu Mittag (Wasser ist inkludiert, andere Getränke kosten extra). Das Essen ist m.E. Durchschnitt und nicht wirklich nach meinem Geschmack (Hühnerdöner - wir sind ja in einem muslimischen Land).
Anschließend erhalten wir von einem Türken, der offenbar in Deutschland aufgewachsen ist (er kann auch ein bisschen Schwyzerdütsch), eine Teppichvorführung. Es stellt sich rasch heraus, dass das eine Verkaufsveranstaltung ist, aber trotzdem nicht uninteressant. Die handgeknüpften Teppiche kosten etliche Tausender. Aber die Verkäufer sind nicht aufdringlich und wir ziehen unserer Wege.
Unsere deutsche Reiseleiterin bittet uns, einem anderen Türken zu folgen, der mit uns in den "Main Bazaar" geht - und in ein Lederwarengeschäft. Hier erhalten wir von einem in Deutschland aufgewachsenen Türken eine Vorführung von Lederjacken (im Hochsommer). Die Jacken mögen günstig sein, aber ich habe kein Geld zum Einkaufen mitgenommen und ich will auch gar keine Lederjacke.
Als wir auch das hinter uns gebracht haben, erklärt uns die Reiseleiterin, es sei ihr Job, uns zu den "TUI recommended stores" zu bringen. Da verdient TUI also noch ein bisschen was extra. Übrigens dürften diese recommended stores nicht die billigsten sein. Denn wir bummeln dann noch ein bißchen durch die Ladenstraßen und sehen da noch deutlich Günstigeres.
Inzwischen geht es auf 16:30 zu, wir gehen zum Hafen. Beim Zoll werden wir durchleuchtet wie am Flughafen (wozu soll das gut sein?), erhalten dann gegen Vorweisen der Nummernkarte den Pass mit der anderen Nummernkarte zurück. Beim Betreten des Schiffes geben wir beide Nummernkarten ab (sie dienen gewissermaßen als Tickets). Um 17:00 legt das Schiff ab. In Pythagorio müssen wir wieder die Efpalinou rauf, der Bus wartet vor dem Archäolog. Museum. Dann wieder Abklappern diverser Hotels, bis wir gegen 19:50 endlich zu Hause sind.
Fazit: Ephesos ist eine Reise wert. Aber eine Besichtigung genau in der Mittagszeit ist wohl nicht das Schlaueste, was man machen kann. Das Zusammenfangen der Reisenden aus verschiedenen Hotels bzw. das Zusammenwarten auf verschiedene Schiffe verursacht viel Wartezeit. Wenn die Veranstalter mehr zusammenarbeiten würden, ließe sich hier viel optimieren. Und der Unfug mit den recommended stores gehört abgeschafft. Für eine Kaffeefahrt ist mir die Urlaubszeit zu kostbar. Lieber zahle ich noch etwas mehr, wenn ich dafür die Option habe, länger in Ephesos zu bleiben (und z.B. die Hanghäuser zu besichtigen).
Ein anderer Ausflug, der sich von Samos aus anbietet, wäre zum Johanneskloster von Patmos. Haben wir nicht gemacht – ars longa, vita brevis.
Autor: E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 3. Mai 2024