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Alphabet
Eingerückte Buchstaben haben keinen eigenen Eintrag im Wörterbuch.
A | a | [a] | kurzes a wie in dt. kann |
Á | á | [a:] | langes a wie in dt. Wahl |
B | b | [b] | wie in dt. Ball |
C | c | [ts] | z wie in dt. Zeit |
Č | č | [tʃ] | stimmloses tsch wie in dt. Kutsche |
D | d | [d] | wie in dt. das |
Ď | ď | [dʲ] | ungefähr wie in dt. Nadja, franz. dieu |
E | e | [ɛ] | kurzes offenes e wie in dt. bellen |
É | é | [ɛ:] | langes offenes e wie dt. Käse |
Ě | ě | [jɛ] | wie in dt. jetzt, d.h. kurzes offenes e mit Palatalisierung des vorhergehenden Konsonanten |
F | f | [f] | wie in dt. fallen |
G | g | [g] | wie in dt. gut |
H | h | [ɦ] | stimmhaftes h wie in dt. aha |
CH | ch | [x] | wie in dt. Bach, nie wie in dt. ich |
I | i | [ɪ] | kurzes i wie in dt. mit, meist halboffen, besonders wenn es unbetont ist |
Í | í | [ɪ:] | langes i ähnlich wie in dt. Liebe, aber etwas offener |
J | j | [j] | wie in dt. jeder |
K | k | [k] | wie in dt. Kirche |
L | l | [l], [ɫ] | Das tschech. l klingt oft mehr wie in engl. well als wie in dt. laut. Das Meidlinger l der Wiener Arbeiterbezirke hat seinen Ursprung vermutlich in den böhmischen Zuwanderern (Industriearbeiter, Dienstmädchen) des 19. Jh. |
M | m | [m] | wie in dt. Magen |
N | n | [n] | wie in dt. niemand, vor Velar [ɳ] wie in dt. Engel |
Ň | ň | [nʲ] | wie in franz. Champagner, ital. Lasagne, span. señor |
O | o | [ɔ] | kurzes offenes o wie in dt. Loch |
Ó | ó | [ɔː] | langes offenes o, im Dt. keine Entsprechung; kommt nur in wenigen Wörtern vor, da lautgesetzlich zu ú/ů geworden |
P | p | [p] | wie in dt. Pech |
Q | q | [kv] | wie dt. qu; kommt nur in Fremdwörtern vor |
R | r | [r] | Zungenspitzen-r wie im Ital. |
Ř | ř | [r̝]~[r͡ʒ] | Wird meist erklärt als gleichzeitige Artikulation von Zungenspitzen-r und [ʒ] (s. ž). Nach meinem Höreindruck überwiegt aber der Spirant. Es klingt wie ein [ʒ], bei dem man die Zunge so gegen den Zahndamm drückt, als wolle man ein Zungenspitzen-r sprechen. Gelegentlich ist [z] statt [ʒ] zu hören. |
S | s | [s] | stimmloses s wie in dt. Sonne |
Š | š | [ʃ] | stimmloses sch wie in dt. Schule |
T | t | [t] | wie in dt. Tanne |
Ť | ť | [tʲ] | ungefähr wie in dt. Tatjana, franz. metier |
U | u | [ʊ] | kurzes u wie in dt. bunt, meist halboffen, besonders wenn es unbetont ist |
Ú | ú | [ʊː] | langes u wie in dt. gut, aber etwas offener; ů steht nie am Wortanfang |
Ů | ů | ||
V | v | [v] | w wie in dt. Watte |
W | w | [v] | ebenfalls wie dt. w; kommt nur in Fremdwörtern vor |
X | x | [ks] | wie in dt. Hexe; kommt nur in Fremdwörtern vor |
Y | y | [ɪ] | kurzes i, orthograph. Variante von i |
Ý | ý | [ɪː] | langes i, orthograph. Variante von í |
Z | z | [z] | stimmhaftes s wie in dt. Rose |
Ž | ž | [ʒ] | stimmhaftes sch wie in franz. Journal |
Die Vokallänge kann bedeutungsunterscheidend sein: byt [bɪt] „Wohnung“ - být [bɪːt] „sein“. Ebenso die Stimmhaftigkeit: bez [bɛs (s.unten), bɛz͜ ] „ohne“ - pes [pɛs] „Hund“.
Das Tschech. kennt drei Diphthonge: ou [ɔʊ], sowie die nur in Fremdwörtern vorkommenden au [aʊ] und eu [ɛʊ]: jednou [ˈjɛdnɔʊ] „einmal“, auto [ˈaʊtɔ] „Auto“, euro [ˈɛʊrɔ] „Euro“.
Davon zu unterscheiden ist das Zusammentreffen von Vokalen durch Vorsilben. In diesem Fall sind die Vokale getrennt zu sprechen (am besten mit Stimmritzenverschlusslaut): naučím se ['naʔʊtʃɪːmsɛ] „ich werde erlernen“, neumím [ˈnɛʔʊmɪːm] „ich kann nicht“.
Für die in Fremdwörtern vorkommenden Diphthonge mit i gilt: ist i der erste Bestandteil (ia, ie, ii, iu), wird mit j-Einschub gesprochen: fotografie [-grafɪjɛ]; ist i der zweite Bestandteil (ai, ei), wird es zum [j]: detail [ˈdɛtajl].
Im Tschech. wird immer auf der ersten Silbe betont, ausgenommen ahoj [aˈhɔj] „hallo, tschüss“. Einige Wörter haben keinen eigenen Ton:
Während im Dt. weich bzw. hart die Opposition stimmhaft vs. stimmlos bei Verschlusslauten bezeichnet, wird in den slaw. Sprachen damit der Gegensatz palatal vs. nicht palatal bezeichnet. Als palatal bezeichnet man die Aussprache mit dem Zungenrücken am harten Gaumen (lat. palatum). Diese äußert sich im Tschech. bei b, p, v, m, d, t, n im Einschub eines [j] nach dem Konsonanten.
Manche Lehrbücher betonen, dass man bei ď, ť, ň kein [j] sprechen dürfe. Doch wenn danach ein Vokal folgt, ist m.E. ein solches mehr oder weniger deutlich zu hören. Für den Lernenden stellt das jedenfalls einen brauchbaren Näherungswert dar. Ich verwende daher der Einfachheit halber die lautschriftliche Darstellung [dʲ], [tʲ], [nʲ] statt der IPA-Zeichen [ɟ], [c], [ɲ]. (Und der Klarheit halber, denn [ɟ]/[c] können auch für [gʲ]/[kʲ] stehen.)
ě kann nur nach d, t, n, b, p, v, m stehen und palatalisiert den vorangehenden Konsonanten: dě [dʲɛ], tě [tʲɛ], ně [nʲɛ] (nie ďe, ťe, ňe geschrieben!); bě [bjɛ], pě [pjɛ], vě [vjɛ], mě [mnʲɛ]. (b, p, v, m können nicht im buchstäblichen Sinn palatalisiert werden, aber lautlich läuft der Einschub eines [j] auf dasselbe hinaus.)
d, t, n werden auch durch nachfolgendes i/í palatalisiert: di [dʲɪ], ti [tʲɪ], ni [nʲɪ]. Soll /i/ nicht palatalisieren, wird y/ý geschrieben: dy [dɪ], ty [tɪ], ny [nɪ]. Das gilt allerdings nicht für Fremdwörter: demokratický [-kratɪtskɪː] „demokratisch“, organizace [-ganɪ-] „Organisation“.
Für die Orthographie (nicht bei der Aussprache!) gelten die Konsonanten d, t, g, k, h, ch, n, r als harte Konsonanten, alle mit háček (č, ď, ť, ň, ř, š, ž), sowie c und j als weiche, b, f, l, m, p, s, v, z als neutrale (mittlere). Nach harten Konsonanten wird /i/ als y geschrieben (ausgenommen bei Fremdwörtern), nach weichen als i. Nach neutralen Konsonanten wird /i/ überwiegend als i geschrieben; die Wörter, bei denen y steht, heißen vyjmenovaná slova.
Für die Deklinationen gelten zusätzlich b, f, m, p, v, a, o, u, y als hart, l, s, z, e, ě, i als weich.
Bei der Bildung einiger Fälle, des Adverbs und des Imperativs findet öfters (meist wenn ein i oder palatalisierendes e angehängt wird) eine Konsonantenveränderung statt, bei der aus b, p, v, m, d, t, n die bereits genannten Palatale entstehen. Die Velare und r werden durch die Palatalisierung in Spiranten übergeführt:
d > ď, t > ť, n > ň | jedu - jeď (Imptv.Sg.) |
b > b˅, p > p˅, v > v˅, m > m˅ | dva - dvěma (Dat.) |
h > z | Praha - Praze (Dat./Lok.Sg.) |
g > z | Olga - Olze (Dat./Lok.Sg.) |
ch > š | Čech - Češi (Nom.Pl.) |
k > c | park - parcích (Lok.Pl.) |
sk > št | český - češti (Nom.Pl. Mask. belebt) |
ck > čt | anglický - angličti (Nom.Pl. Mask. belebt) |
r > ř | dobrý - dobře (Adv.) |
Bei der Bildung des Komparativs, der Possessivadj. von weiblichen Subst., des Part. Perf. Pass. und einigen Formen des Vok. Sing. Mask. und in der Wortbildung (Diminutiva auf -ka/-ko, Adj. usw.) findet größtenteils eine weitergehende Konsonantenänderung statt (auf diesen Seiten Konsonantenänderung II genannt):
d, ď > z | hodit - hozen (Part.Perf.Pass.) |
t, ť > c | zaplatit - zaplacen (Part.Perf.Pass.) |
n > ň | krásný - krásnější (Komp.) |
r > ř | sestra - sestřin (Poss.-Adj.) |
ch > š | tichý - tišší (Komp.) |
h > ž | kniha - knížka (Dim.) |
g > ž | Olga - Olžin (Poss.-Adj.) |
k > č (auch š) | mléko - mlíčko (Dim.) |
c > č | ulice - ulička (Dim.) |
ck > čť | praktický - praktičtější (Komp.) |
sk > šť | ženský - ženštější (Komp.) |
s > š | vysoký - vyšší (Komp.) |
st, sť > šť | |
z > ž | blízky - bližší (Komp.) |
zd, zď > žď |
Davon zu unterscheiden ist die nur orthographisch unterschiedliche Realisierung des Palatals in Fällen wie: Vídeň „Wien“ - Vídně - Vídni (ě und i palatalisieren vorausgehenden Dental).
Es gibt folgende Stimmhaftigkeitspaare: b-p, v-f, g-k, h-ch, d-t, ď-ť, z-s, ž-š (h-ch gelten als Paar, obwohl sie unterschiedlichen Artikulationsort haben). Als stimmhaft gelten außerdem j, l, m, n, ň, r, sie haben aber kein stimmloses Gegenstück. ř ist normalerweise stimmhaft, kann aber stimmlos werden, was in der Schrift nicht ausgedrückt wird. p, t, k werden anders als im Dt. ohne Behauchung gesprochen (dt. Pech [pʰɛç]) und klingen daher etwas weicher als im Dt.
Im Wortauslaut werden stimmhafte Konsonanten wie im Dt. stimmlos (vgl. weg [vɛk], ab [ap]). Wenn ein Wort mit dem folgenden lautlich verbunden wird, gelten die Regeln des nächsten Abschnitts. nápad [ˈnaːpat] „Einfall“, už [ʊʃ] „schon“, Bůh [bʊːx] „Gott“. Das gilt auch für ř, obwohl es in der Schrift kein stimmloses Gegenstück gibt: lékař [lɛːkar͡ʃ] „Arzt“.
Folgen zwei Konsonanten aufeinander, wird der erste in seiner Stimmhaftigkeit an den zweiten assimiliert, wenn beide einen Stimmhaftigkeitspartner haben (Ausnahme: vor v findet keine Veränderung statt, zusätzlich werden c, č stimmhaft zu [dz], [dʒ]). Das gilt auch für die lautlich enge Verbindung zweier benachbarter Wörter, insbes. einsilbige Präposition + Substantiv. Vokalischer Anlaut gilt als stimmlos, da er mit Stimmritzenverschluss gesprochen wird.
Die Stimmhaftigkeitsassimilation von ch zu [ɦ] unterbleibt manchmal oder führt zu [ɣ]. Bei den Lautgruppen sh und Kř- (anlautendes kř-, skř-, př-, spř-, tř-, stř- und chř-) wird umgekehrt der zweite Bestandteil stimmlos: na shledanou [ˈnasxlɛdanɔʊ] „auf Wiedersehen“ (bei einigen Wörtern auch [zɦ]).
Den Ton trägt normalerweise ein Vokal. Statt eines Vokals kann aber auch l oder r den Ton haben (syllabisches l/r): vlk „Wolf“, prst „Finger“.
Syllabisches m liegt vor in sedm „sieben“ und osm „acht“, doch wird meist mit Sprossvokal gesprochen: [ˈsɛdʊm], [ˈɔsʊm].
Beginnt ein Wort mit j + Konsonant, wird dieses j von vielen Sprechern nicht artikuliert: jsme [jsmɛ] oder [smɛ] „wir sind“. Die Aussprache mit j dürfte die korrektere, die ohne j die im Alltag gebräuchlichere sein.
Zwei gleichartige oder sehr ähnliche Konsonanten werden vereinfacht: dcera ['tsɛra] „Tocher“ (d vor c verliert seine Stimmhaftigkeit, [tts] wird [ts]); čtyři ['tʃtɪr̝ɪ] oder ['ʃtɪr̝ɪ]; jablko ['jablkɔ] oder ['japkɔ].
Die im Alltag gesprochene Sprache hat einige Erscheinungen, bei denen man streiten kann, ob es sich um lautliche Varianten oder Änderungen der Grammatik und des Wörterbuchs handelt. Manche diese Änderungen werden wohl früher oder später Eingang in die Hochsprache finden.
Sagt der Tscheche ['dɔbrɪː], meint er dobré - oder im Gespräch mit einem Touristen vielleicht doch dobrý. Hier ist auch die Grammatik im Fluss.
Autor: E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 25. Dez. 2022