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Die Namen der Wochentage
Das Interesse an dem Thema wurde durch die Beschäftigung mit dem Tschechischen und seinen Wochentagsnamen entfacht. Meine Quellen, neben den diversen Wörterbüchern:
Die Erfindung der Siebentagewoche wird meist den Ägyptern oder Babyloniern zugeschrieben (als Unterteilung eines Mondmonats in vier Teile). Doch die Einführung eines verpflichtenden Ruhetages kann erst bei den Israeliten nachgewiesen werden. Dieser war in einer bäuerlichen Gesellschaft, insofern die Verpflichtung zur Ruhe auch für Sklaven und Tiere galt (Ex 23,12), eine soziale Errungenschaft. Erst mit dem Aufkommen des Tagelöhnertums wandte sich der alle sieben Tage erzwungene Einkommensverzicht gegen den Menschen.
Nur die Verpflichtung zur Ruhe garantiert sie auch. Das sei jenen ins Stammbuch geschrieben, die sich für eine Freigabe der Sonntagsöffnung im Handel auf „freiwilliger“ Basis aussprechen. Denn mit finanziellen Anreizen, dem Hang zur Selbstausbeutung und sozialem Druck ist die Freiwilligkeit schnell beim Teufel. Und die treibende Kraft bei den Befürwortern hat durchaus diabolischen Charakter: Gier.
Hinweise zur Lautschrift: IPA hat das Zeichen [r] auf den stimmhaften alveolaren Vibranten (d.h. das gerollte Zungenspitzen-R) beschränkt. Ich verwende es der Einfachheit halber zur Bezeichnung der jeweils einzelsprachlich üblichen Realisierung des /r/. Im Engl. ist dies der stimmhafte alveolare Approximant [ɹ], im Frz. der stimmhafte uvulare Frikativ (Gaumenzäpfchen-R) [ʁ], im Port. überwiegend der stimmhafte alveolare Tap (nicht gerolltes Zungenspitzen-R) [ɾ]; im Ital. und Griech. dürfte es tatsächlich [r] im engeren Sinne sein.
Die Wochentage sind im frühen Judentum offenbar durchgezählt worden. Im Alten Testament ist in der Geschichte von der Speisung der Israeliten mit Manna und Wachteln in Ex 16,22-30 mehrmals die Rede von יוֹם שִׁשִּׁי jôm šiššî „sechster Tag“ und יוֹם שְׁבִיעִי jôm šᵉvîʿî „siebenter Tag“ bzw. שַׁבָּת šabbāt „Sabbat, Ruhetag“ (traditionellerweise abgeleitet von שׁבת „aufhören, ruhen“). (Am sechsten Tag mussten die Israeliten doppelt soviel Manna sammeln, denn am Sabbat gab es keines.)
Das Nhebr. (Ivrit) dürfte die atl. Sitation immer noch genau wiederspiegeln.
So | יוֹם רִאשׁוֹן | jôm rišon | „erster Tag“ |
Mo | יוֹם שֵׁנִי | jôm šenî | „zweiter Tag“ |
Di | יוֹם שְׁלִישִׁי | jôm šᵉlîšî | „dritter Tag“ |
Mi | יוֹם רְבִיעִי | jôm rᵉvîʿî | „vierter Tag“ |
Do | יוֹם חֲמִישִׁי | jôm ḥᵃmîšî | „fünfter Tag“ |
Fr | יוֹם שׁיִשִּׁי | jôm šîššî | „sechster Tag“ |
Sa | יוֹם הַשַּׁבָּת | jôm haš-šabbāt | „Sabbat(tag), Ruhetag“ |
שַׁבָּת | šabbāt |
Die Namen sind nhebr., die Vokalisierung ist tiberisch. Man beachte bei שישי die unetymologisch plene Schreibung des Nhebr. (im AT ששי).
Im Neuen Testament werden bereits drei Wochentage erwähnt: der Sabbat (an dem Jesus – sehr zum Ärgernis mancher Zeitgenossen – auch Kranke geheilt hat), der Freitag (an dem Jesus gekreuzigt wurde) und der Sonntag (an dem er auferstanden ist).
Sa | σάββατον (oft im Pl. mit Sg.-Bedeutung) | sábbaton | „Sabbat“ (auch: „Woche“) |
So | μία (τῶν) σαββάτων / σαββάτου | mía [tōn] sabbátōn / sabbátou | „erster (Tag) der Woche“ |
Mk 16,9: πρώτη σαββάτου | prṓtē sabbátou | ||
Offb 1,10: ἡ κυριακὴ ἡμέρα | hē kyriakḗ hēméra | „dem Herrn gehörender Tag, Tag des Herrn“ (kýrios „Herr“) | |
Fr | παρασκευή | paraskeuḗ | „Vorbereitung, Zurüstung“ (auf den Sabbat) |
Mk 15,42: προσάββατον | prosábbaton | „Vorsabbat, Vortag des Sabbat“ |
Am Sabbat durfte kein Feuer gemacht, mithin auch kein Essen
gekocht werden (Ex 35,3). Daher bedurfte es am Freitag gewisser Vorbereitungen,
wovon der Wochentag seinen griech. Namen hat.
Die Verwendung des Kardinal- an Stelle des Ordinalzahlwortes beim ersten
Wochentag ist semit. Sprachgebrauch (z.B. Gen 1,5 יוֹם אֶחָד
jôm ʾæḥād „ein Tag / Tag eins = erster Tag“).
Man darf vermuten, dass auch im griech.-sprachigen Judentum die restlichen Wochentage durchnumeriert wurden. Diese Benennungen haben sich im Ngriech. erhalten. Lediglich beim Sonntag ist durch das Christentum (s.o. Offb. 1,10) ein anderer Name entstanden.
So | Κυριακή | kyriakḗ | [kʲirjaˈkʲi] | „dem Herrn gehörender (Tag)“ |
Mo | Δευτέρα | deutéra | [ðɛfˈtɛra] | „zweiter (Tag)“ |
Di | Τρίτη | trítē | [ˈtriti] | „dritter (Tag)“ |
Mi | Τετάρτη | tetártē | [tɛˈtarti] | „vierter (Tag)“ |
Do | Πέμπτη | pémptē | [ˈpɛmpti] | „fünfter (Tag)“ |
Fr | Παρασκευή | paraskeuḗ | [paraskʲɛˈvi] | „Vorbereitung“ (auf den Sabbat) |
Sa | Σάββατο | sábbato | [ˈsavatɔ] | „Sabbat“ |
Das IPA-Zeichen für den stimmlosen Palatal ist das nichtssagende [c]. Ich schreibe stattdessen [kʲ].
Vettius Valens, ein griech. schreibender Astronom und Astrologe des 2. Jh. n.Chr. scheint der älteste Beleg dafür zu sein, dass die antike Astrologie jeden Tag der Siebentagewoche unter der Herrschaft eines der sieben „Sterne“ stehen sah, und er liefert eine Berechnungsvorschrift für die Ermittlung des herrschenden Sternes für einen bestimmten Tag.
Unter Sternen (griech. ἀστέρες) verstanden die Griechen alle leuchtenden Objekte am Himmel. In unserem Zusammenhang meint Valens diejenigen Himmelsobjekte, die sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Erde bewegen (geozentrisches Weltbild) und dadurch ihre Konstellation zueinander dauernd ändern: neben den fünf bekannten „Wandelsternen“ (Planeten) Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn auch Sonne und Mond (die Erde selbst galt nicht als Planet - geozentrisches Weltbild!) Die Fixsterne dagegen haben (soweit man das damals beobachten konnte) eine immer gleichbleibende Konstellation.
Eine Textausgabe von Valens' Anthologiai konnte ich nicht auftreiben, allerdings einen Aufsatz, der die maßgebliche Stelle zitiert und ins Engl. übersetzt: Odom, Robert L.: „Vettius Valens and the planetary week“. [??] S. 110-137, als PDF bei Andrews University Seminary Studies.
Rund ein halbes Jh. nach Vettius Valens schreibt Cassius Dio in seiner (in Griech. verfassten) Römischen Geschichte (37,18f) zu diesem Thema (aus Anlass der Eroberung des Jerusalemer Tempels durch Pompeius, die nur deswegen gelang, weil die Juden am Tag das Kronos [=Saturn] keinerlei Arbeit verrichten). Cassius Dio schreibt die Zuordnung der Wochentage zu den Planeten den Ägyptern zu und sagt, dass diese (die Benennung der Tage nach Planeten) vor noch nicht langer Zeit unter allen Menschen (d.h. wohl im ganzen Röm. Reich) begonnen habe.
Der Text von Cass. Dio 37,18f auf griech. beim Perseus Project, engl. Übers. bei Lacus Curtius.
Die Römer benannten die Wochentage in gleicher Weise, ersetzten aber die griech. Gestirngottheiten durch ihre röm. Pendants.
griech. | lat. | |||
---|---|---|---|---|
So | ἡμέρα ἡλίου | hēméra hēlíou | dies solis | „Tag der Sonne, des Sonnengottes Helios/Sol“ |
Mo | ἡμέρα σελήνης | hēméra selḗnēs | dies lunae | „Tag des Mondes, der Mondgöttin Selene/Luna“ |
Di | ἡμέρα Ἄρεως | hēméra Áreōs | dies Martis | „Tag des Ares/Mars“ |
Mi | ἡμέρα Ἑρμοῦ | hēméra Hermoú | dies Mercurii | „Tag des Hermes/Merkur“ |
Do | ἡμέρα Διός | hēméra Diós | dies Iovis | „Tag des Zeus/Juppiter“ |
Fr | ἡμέρα Ἀφροδίτης | hēméra Aphrodítēs | dies Veneris | „Tag der Aphrodite/Venus“ |
Sa | ἡμέρα Κρόνου | hēméra Krónou | dies Saturni | „Tag des Kronos/Saturn“ |
In christl. Zeit (4. Jh.) etablierten sich für Samstag und Sonntag zwei andere lat. Bezeichnungen (die ebenfalls mit griech. Namen korrelieren).
So | κυριακή | kyriakḗ | dies dominica | „dem Herrn gehörender Tag“ |
Sa | σάββατον | sábbaton | sabbatum, dies sabbati/sambati | „Sabbat, Sabbattag“ |
Unter dem Einfluss des vulgärgriech. σάμβατον sámbaton (für σάββατον) wurde aus dies sabbati ein dies sambati.
Die roman. Sprachen haben die lat. Namen weitgehend übernommen. Beim Samstag jedoch schöpfen das It. und Span. aus der korrekten Bezeichnung sabbatum, das Frz. geht auf sambati dies zurück.
it . | frz. | span. | ||
---|---|---|---|---|
So | doménica | dimanche | [diˈmɑ̃ʃ] | domingo |
Mo | lunedì | lundi | [lɛ̃ˈdi] | lunes |
Di | martedì | mardi | [marˈdi] | martes |
Mi | mercoledì | mercredi | [mɛrkrəˈdi] | miércoles |
Do | giovedì | jeudi | [ʒøˈdi] | jueves |
Fr | venerdì | vendredi | [vɑ̃drəˈdi] | viernes |
Sa | sàbato | samedi | [samˈdi] | sábado |
Obwohl lat. dies seit der silbernen Latinität zunehmend als Fem. behandelt wird (dominica), sind die it., frz. und span. Wochentagsnamen alle Mask., mit einer Ausnahme: it. la domenica (aber frz. le dimanche, span. el domingo).
Das Port. hingegen numeriert als einzige roman. Sprache die Werktage, beim Sonntag beginnend, durch. Sa und So heißen wie im Span.
So | domingo | [duˈmĩgu] | „dem Herrn gehörender (Tag)“ |
Mo | segunda-feira | [sɨgũdɜˈfɜirɜ] | „zweiter Wochentag“ |
Di | terça-feira | [tersɜˈfɜirɜ] | „dritter Wochentag“ |
Mi | quarta-feira | [kwartɜˈfɜirɜ] | „vierter Wochentag“ |
Do | quinta-feira | [kĩtɜˈfɜirɜ] | „fünfter Wochentag“ |
Fr | sexta-feira | [sɜiʃtɜˈfɜirɜ] | „sechster Wochentag“ |
Sa | sábado | [ˈsabɜdu] | „Sabbat“ |
Die Aussprache ist nach Langenscheidt gegeben. [ɜ] bezeichnet einen halboffenen ungerundeten Zentralvokal, also etwas weiter offen als das Schwa [ə]. Pons hat stattdessen [ɐ], d.i. das sog. Tiefschwa, das wir im Dt. im Auslaut von Wörtern auf -er sprechen. (Angeblich; ich kann keinen wirklichen Unterschied zwischen klarer und Klara hören.) Man wird also auch mit einem [a] nicht allzuweit daneben liegen.
Feira < lat. feria, dieses ursprl. nur im Pl. „Feiertage, Festtage“, im Mlat. auch Sg. „Markttag, Wochentag“; sonst heißt port. feira „Markt, Jahrmarkt“ (wie it. fiera).
Das Dt. und Engl. verwenden zum Großteil Lehnübersetzungen der lat. Namen, wobei die röm. Gottheiten funktionsgleichen germ. Gottheiten gleichgesetzt wurden. (Von einigen Gottheiten gibt es eine südgerm. und eine nordgerm. Namensform: Wodan = Odin, Donar = Thor, Tiw = Tyr, Frija = Frigg).
deutsch | engl. | |||
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So | Sonntag | Sunday | [ˈsandeɪ] | ahd. sunnūn tag, aengl. sunnandæg, beide: „Tag der Sonne“ |
Mo | Montag | Monday | [ˈmandeɪ] | ahd. mānetac, aengl. monandæg, beide: „Tag des Mondes“ |
Di | Dienstag | Tuesday | [ˈtjuːzdeɪ] | Ahd. ziostag „Tag des Ziu“ (= Tyr) ist noch in alemann. Zischtig erhalten. Nhd. Dienstag, mnd. dingesdach ist vermutlich benannt nach dem in einer röm. Inschrift belegten Mars Thingsus (wohl Beiname des Tyr). Aengl. tīwesdæg „Tag des Tiw“ (= Tyr). Tyr ist Gott des Krieges und somit die germ. Entsprechung zu Mars. |
Mi | Mittwoch | ahd. mittawehha „Wochenmitte“ | ||
Wednesday | [ˈwenzdeɪ] | Aengl. wodnesdæg „Tag des Wōden“ (= Wodan/Odin). Odin ist Kriegs- und Totengott und wurde viell. in letzterer Funktion mit Merkur, der die Seelen der Toten in die Unterwelt geleitet, gleichgesetzt (meine persönl. Vermutung). | ||
Do | Donnerstag | Thursday | [ˈθɜːzdeɪ] | Ahd. don(a)restag „Tag des Donar“, aengl. Þurresdæg (=Þunresdæg) „Tag des Þunor“ (= Donar). Der Gewittergott Donar/Thor (das Wort bedeutet „Donner“) wurde mit Jupiter gleichgesetzt, der ebenfalls für Gewitter zuständig ist. |
Fr | Freitag | Friday | [ˈfraɪdeɪ] | Ahd. frīa-, frijetag „Tag der Fri(j)a“, aengl. frigedæg “Tag der Frigg“. Frija/Frigg ist die Gemahlin des Odin. Unklar ist, warum sie und nicht die Liebesgöttin Freya mit der lat. Venus gleichgesetzt wurde. |
Sa | Samstag | ahd. sambaztac „Sabbattag“ (sambatum = sabbatum, s.o.) | ||
Saturday | [ˈsætədeɪ] | Aengl. sæter(nes)dæg „Tag des Saturn“, das Engl. hat den lat. Gottesnamen beibehalten, viell. weil sich keine germ. Entsprechung zum Gott Saturn finden ließ. |
Engl. Aussprache nach dem Cambridge Advanced Learner's Dictionary, 3rd ed. (Cambridge u.a.: Cambridge University Press, 2008). Ältere Nachschlagewerke wie Schöffler/Weis. Wörterbuch der engl. und dt. Sprache (Stuttgart: Klett, 1967), Langenscheidts Handwörterbuch Engl.-Dt. von H. Messinger und W. Rüdenberg (Berlin, München: Langenscheidt, 1977), How to use your words von C. Pollmann-Laverentz (Dortmund: Lensing, 1990) haben als Aussprache des Grundwortes [-di] (bei ungenauer Bezeichnung der Vokalrundung) bzw. [-dɪ], lediglich bei Friday gibt Schöffler/Weis ein alternatives [-dei].
Die Bezeichnung Sonnabend (= Vorabend/-tag des Sonntag) für den Samstag ist in Österreich ganz und gar unüblich. Auch die vom Etymologie-Duden genannten mundartlichen bayr.-österr. Bezeichnungen Pfinztag für den Donnerstag (< got. pintadags < griech. πέμπτη ἡμέρα pémptē hēméra „fünfter Tag“) oder Ertag für den Dienstag (Er = Ares) habe ich noch nie gehört.
Auch die slawischen Sprachen haben Wochentagsnamen, die ohne heidnische Götter auskommen (wohl eine Wirkung der christl. Mission). Drei der Tage werden numeriert, wobei aber der Montag der erste Tag ist.
tschech. | kroat. | russ. | |||
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So | neděle | nedjelja | „nicht tun“, d.h. Ruhetag (Lehnübers. von hebr. šabbat?) | ||
воскресенье | voskrʲesʲenʲe | „Auferstehungs-(tag)“ (воскресать „auferstehen“) | |||
Mo | pondělí | ponedjeljak | понедельник | ponʲedʲelʲnʲik | „(Tag) nach dem Nicht-tun/Sonntag“ |
Di | úterý | utorak | вторник | vtornʲik | „zweiter (Tag)“ |
Mi | středa | srijeda | среда | srʲeda | „Mitte“ |
Do | čtvrtek | četvrtak | четверг | tšʲetvʲerg | „vierter (Tag)“ |
Fr | pátek | petak | пятница | pʲatnʲitsa | „fünfter (Tag)“ |
Sa | sobota | subota | суббота | subbota | „Sabbat“ |
Das Arab. numeriert die Wochentage ebenfalls weitgehend durch, lediglich beim Freitag, der für die Muslime eine besondere Bedeutung hat, weil sie sich an ihm in der Moschee versammeln, gibt es eine Abweichung. Die Bezeichnung des Samstags ist wohl dem Judentum geschuldet.
So | الأحد | al-ˀaħad | „der erste (Tag)“ |
Mo | الاثنين | al-iθnain | „der zweite (Tag)“ |
Di | الثلاثاء | aθ-θulāθāˀ | „der dritte (Tag)“ |
Mi | الاربعاء | al-ˀarbiˁāˀ | „der vierte (Tag)“ |
Do | الخميس | al-xamīs | „der fünfte (Tag)“ |
Fr | الجمعة | al-ǧumˁa | „der Versammlungstag“ (جمع „sammeln, sich versammeln“) |
Sa | السبت | as-sabt | „der Sabbat“ |
Das Pers. (Farsi) hat ganz ähnliche Benennungen. Die Bezeichnung des Freitag stammt aus der arab.-islam., die des Samstag wohl aus der griech.-christl. Kultur.
So | یکشنبه | yekšanbe | „erster Wochentag“ | يک yek „eins“ + شنبه šanbe „Sabbat, Samstag“, in Zusammensetzungen auch „Woche, Wochentag“ |
Mo | دوشنبه | došanbe | „zweiter Wochentag“ | دو do „zwei“ |
Di | سهشنبه | sešanbe | „dritter Wochentag“ | سه se „drei“ |
Mi | چهارشنبه | čahāršanbe | „vierter Wochentag“ | چهار čahār „vier“ |
Do | پنجشنبه | panǧšanbe | „fünfter Wochentag“ | پنج panǧ „fünf“ |
Fr | جمعه | ǧomʿe | „Versammlungstag“ | arab. جمعة ǧumˁa „Freitag, Versammlungstag“ |
Sa | شنبه | šanbe | „Sabbat“ | wohl von griech. σάμβατον sámbaton, s.o. |
Das Türk. hat teils aus dem Pers., teils aus dem Arab. stammende Benennungen.
So | pazar | „Markt, Basar“ | < pers. بازار bāzār |
Mo | pazartesi | „auf den Basar folgend(er Tag)“ | ertesi „nächster, folgender“ |
Di | salı | „dritter (Tag)“ | < arab. ثليث „dritter“ θālīθ? |
Mi | çarşamba | „vierter Wochentag“ | < pers. چهارشنبه čahāršanbe |
Do | perşembe | „fünfter Wochentag“ | < pers. پنجشنبه panǧšanbe |
Fr | cuma | „Versammlungstag“ | < arab. جمعة ǧumˁa od. pers. جمعه ǧomʿe? |
Sa | cumartesi | „auf den Versammlungstag folgend(er Tag)“ | wie bei Mo |
Schon im Judentum ist der Sonntag der erste Tag der Woche, allerdings ist er da ein Werktag. Auch Vettius Valens beginnt seine Sternnamen mit Helios = Sonne, also dem Sonntag als erstem Tag. Port. und Ngriech., Arab., Pers. und Türk. beginnen bei ihren zählenden Tagesbenennungen ebenfalls mit dem Sonntag als erstem Tag. Nur die slaw. Sprachen fangen mit dem Montag zu zählen an.
Autor: E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 7. Nov. 2022