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Unabhängige (direkte) Fragesätze
Der Gefragte soll einen Satzteil - z.B. bei der Frage, wer etwas getan hat, also das Subjekt - ergänzen.
Ergänzungsfragen werden eingeleitet durch Interrogativpronomina (quis, quantus, uter) oder -adverbia (ubi, quandō, cūr).
Frage | mögliche Antwort | |
---|---|---|
Quis vēnit? | Wer ist gekommen? | - Pater (vēnit). Der Vater (ist gekommen). |
Quandō mē vīsitābis? | Wann wirst du mich besuchen? | - Crās (tē vīsitābō). Morgen (werde ich dich besuchen). |
Der Gefragte soll zwischen Ja und Nein entscheiden.
Entscheidungsfragen werden eingeleitet mit:
-ne | ? | an das Tonwort angehängt, bleibt unübersetzt |
nōnne | nicht? | erwartet Antwort: Ja |
num | etwa? | erwartet Antwort: Nein |
Frage | erwartete Antwort | ||
---|---|---|---|
Gaudḗsne? | Freust du dich? | - Gaudeō. Ja. oder: Nōn (gaudeō). Nein. | |
Venítne pater? | Kommt der Vater? | ||
Patérne venit? | Kommt der Vater? | ||
Nōnne gaudēs? | Freust du dich nicht? | - Gaudeō / Certē / Ita (est). Ja. | |
Num gaudēs? | Freust du dich etwa? | - Nōn (gaudeō) / Minimē. Nein. |
Immer wieder fragen Schüler was passiere, wenn jemand mit nōnne frägt, der Gefragte aber mit Nein antworten müsse/wolle. Nun, dann hat sich der Fragende eben in seiner Erwartung getäuscht.
Der Gefragte soll zwischen zwei oder mehr Möglichkeiten wählen.
Wahlfragen werden eingeleitet mit utrum / -ne / - (bleibt unübersetzt) - an oder / an nōn oder nicht.
Utrum hoc vērum | est an falsum? | Ist das wahr oder falsch? |
Vērumne hoc | ||
Vērum hoc |
an als Einleitung einer einfachen Frage bedeutet:
oder etwa? doch wohl?:
Quid ad mē vēnistis? An speculandī causā?
Warum bist du zu mir gekommen? Doch wohl
um zu spionieren?
Autor: E-Mail-Kontakt)
Letzte Änderung: 27. Juli 2016