Michael Neuhold Homepage
Startseite >
Palm-PDA >
Bibel auf Palm-PDA: Online-Bibeln
Im folgenden setze ich voraus, daß Sie die Seite über Bible Reader und Conv2PB gelesen haben.
Es gibt eine Möglichkeit, auch ohne BibleWorks-CD zu einem Bible-Reader-Modul der Einheitsübersetzung, der aktuellen Revision der Lutherübersetzung oder der Guten Nachricht zu kommen. Das Katholische Bibelwerk hat den Text der Einheitsübersetzung online gestellt hat, die Deutsche Bibelgesellschaft bietet Luther 84 und Gute Nachricht online an.
Ich habe daher ein kleines Programmpaket geschnürt, um diese Texte herunterladen und in das Exportdateiformat von BibleWorks verwandeln zu können. Dann kann man diese Datei mit Conv2PB und BibleConverter in ein Bible-Reader-Modul verwandeln.
Auch andere Bibelübersetzungen lassen sich damit herunterladen. So hat Bibbia Edu die beiden wichtigsten modernen Übersetzungen CEI 1974 (Übersetzung im Auftrag der Conferenza Episcopale Italiana, sprachlich etwa der Einheitsübersetzung entsprechend) und TILC 200 (Traduzione Interconfessionale in Lingua Corrente, sprachlich etwa der Guten Nachricht entsprechend) online verfügbar gemacht. Allerdings gibt es von mir dazu keine Konverter von HTML in ein Textformat.
Einfach das Archiv htmlbible herunterladen und in ein beliebiges Verzeichnis extrahieren.
Änderung von 0.3a auf 071125:
Änderung von 0.3 auf 0.3a:
Änderung von 0.2 auf 0.3:
Änderungen von 0.1 auf 0.2:
Das Archiv enthält die Klasse HttpClient, wie der Name sagt, einen einfachen Http-Client, der die Dateinamen der herunterzuladenden Dateien aus einer einfachen Textdatei ausliest. Derzeit gibt es noch kein GUI-Interface, es muß auf der Kommandozeile wie folgt aufgerufen werden:
java HttpClient GET baseURL fileList targetPath [-suffix suffix] [-proxyhost hostName] [-proxyport portNumber] [-authuser userName] [-authpwd passWord] |
Da die Meldungen des Programms ziemlich schnell verbeirauschen, gibt es die Möglichkeit, den HttpClient verifizieren zu lassen, ob alle in der Dateiliste genannten Dateien vorhanden sind. Der Aufruf lautet:
java HttpClient VER fileList targetPath |
Ich habe HttpClient mit einer einfachen Modemverbindung unter Linux und mit einer Proxyverbindung (ohne Authentifizierung) unter Windows 2000 getestet. Falls er in einer komplexeren Internetanbindung nicht funktioniert, muß der Download mit einem intelligenteren Tool (z.B. wget, das es auch für Windows gibt) bewerkstelligt werden. Dann ist allerdings einiges an Handarbeit notwendig.
Probleme mit der Zeichenkodierung gehören zum Lästigsten überhaupt: ich habe in einem Terminal, das mit UTF-8-Locale lief, simple ISO-8859-1-Dateien heruntergeladen und mußte hinterher feststellen, daß die Sonderzeichen alle irreparabel kaputt waren (ersetzt durch 0xfffd). Hier half zum Glück ein einfaches export LC_ALL=de_AT.ISO-8859-1.
Die drei Zefanjakapitel sind leer. Das sind sie aber auch, wenn man sie über die Kapitelauswahl in einem Browserfenster öffnet. Hier liegt der Fehler beim Bibelwerk.
Aus dem Haufen HTML-Dateien muß der eigentliche Bibeltext extrahiert und in eine Textdatei geschrieben werden, die dasselbe Format wie die von BibleWorks erzeugten Exportdateien hat. Dazu gibt es das Kommandozeilentool HtmlBibleConverter. Es wird aufgerufen:
java HtmlBibleConverter fileList filePath targetFile type [options] |
Deuterokanonische (in protestantischer Diktion: apokryphe) Erweiterungen zu kanonischen Büchern sind, katholischer Tradition entsprechend, an inhaltlich passender Stelle in das jeweilige kanonische Buch gestellt. Die Zählung erfolgt hier mit Kleinbuchstaben. Beispiele: die Verschwörung gegen Artaxerxes (gezählt als Est 1,1a-r, in der Online-Version als nulltes Kapitel geführt), der Brief Hamans (Est 3,13a-g), die Gebete Mordechais und Esters (Est 4,17a-z) u.a.
Bible Reader sieht keine solche Zählung vor. Damit die vom BibleConverter automatisch generierten Verszahlen stimmen, muß man diese Verse nach der Extraktion des Textes mit HtmlBibleConverter in einem Texteditor in einen einzigen Vers verwandeln und die Buchstabenzählung einfügen.
D.h. aus
este 0:1a Im zweiten Jahr [...] este 0:1b Der Jude Mordechai [...] [...] este 0:1r Aber der Bugäer Haman [...] este 1:1 Es war zur Zeit des Artaxerxes [...]
mache man
este 1:1 (a) Im zweiten Jahr [...] (b) Der Jude Mordechai [...] (r) Aber der Bugäer Haman [...] -- Es war zur Zeit des Artaxerxes [...]
Für Protestanten ist die einfachste Lösung, alle diese Passagen einfach zu entfernen, da sie ohnehin nicht zum von den protestantischen Glaubensgemeinschaften anerkannten Kanon gehören.
Ähnlich wurde Mi 3,2 in zwei Halbverse zerlegt. In der gedruckten Ausgabe folgt 2a auf Vers 1, 2b wurde hinter Vers 3 gestellt. In der Online-Version wird die ursprüngliche Reihenfolge 1 - 2a - 2b - 3 eingehalten. Auch hier müssen um der korrekten Zählung willen 2a/2b in einen einzigen Vers verwandelt werden.
Die so erzeugte Textdatei muß nun mit Conv2PB in das Quelltextformat des BibleConverter umgewandelt werden. Nimmt man dafür das GUI-Interface CpbGui, dann ist als Book Correlation "Custom" zu wählen und als Correlation file name die Datei correl/ein.txt für die Einheitsübersetzung bzw. correl/dbg.txt für Luther und Gute Nachricht (die Dateien sind Bestandteil des conv2pb-Archivs).
Die mit Conv2PB erzeugte Ausgabedatei ist zuletzt mit BibleConverter in eine PDB-Datei zu verwandeln. Wenn alles glatt geht, eine Arbeit von einer halben Stunde (nicht gerechnet den Download der HTML-Dateien, der abhängig ist von der Internetanbindung).
Stellt sich die Frage: darf man denn das? Nach mehrstündiger Recherche im Netz über die rechtliche Situation in Österreich kann ich mit Bestimmtheit sagen: ich weiß es nicht. Wenn sich Juristen ernsthaft darüber verbreiten, ob das bloße Betrachten einer HTML-Seite (und das damit verbundene Cachen auf der lokalen Festplatte) nicht bereits eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung darstellt - dann gebricht es sogar mir an Worten.
Das Bibelwerk schreibt in seinem Impressum: "Die weitere Nutzung über den privaten Gebrauch hinaus ist ausgeschlossen." Das könnte den Schluß nahelegen, zum privaten Gebrauch (und als solchen würde ich als Laie die Konvertierung in ein Bible-Reader-Modul für den eigenen Palm betrachten) ist der Download gestattet.
Die Bibelgesellschaft nennt keinerlei Nutzungsbedingungen (oder ich habe sie nicht gefunden).
Da wäre es gut, wenn die Urheberrechtsinhaber den Download ausdrücklich autorisieren würden. Dann wäre auch ihr Anspruch, um Bibelverbreitung bemüht zu sein, glaubhafter. Noch besser wäre es, die Bibelgesellschaften würden gleich selber Bible-Reader-Module zum Download anbieten (evt. gegen eine geringe Schutzgebühr).
Gelegentlich erreichen mich Bitten von Usern, ich möge ihnen doch einfach den fertigen Text zuschicken. Wäre ich dazu bereit, könnte ich den Text gleich zum Herunterladen auf meine Homepage setzen. Das wäre fraglos eine flagrante Verletzung des Urheberrechts. Auch wenn ich die rechtliche Situation nicht in allen Punkten gutheiße: nein, ich schicke den Text niemandem zu. Egal, warum es nicht gelungen ist, sich den Text selbst zu beschaffen.
Auf Bibelserver.com gibt es auch die Elberfelderübersetzung und die Hoffnung für alle online. Technisch wäre es wohl machbar, auch hierfür Tools für das Herunterladen und Konvertieren zu schreiben.
Das Problem, das ich dabei habe, ist allerdings kein technisches. Die Rechte an Lutherbibel, Guter Nachricht und Einheitsübersetzung gehören Bibelgesellschaften, deren Aufgabe die Bibelverbreitung ist, wofür sie u.a. mit Spenden (nicht zuletzt mit den meinen) unterstützt werden. Meine Programme sind in gewisser Weise ein Beitrag zur Bibelverbreitung. Die Urheberrechte an Elberfelder und Hoffnung für alle liegen aber bei Verlagen (Brockhaus bzw. Brunnen-Verlag), die keine Spenden bekommen und darauf angewiesen sind, Geld zu verdienen.
Auch wenn der reale Schaden durch ein Downloadtool gering wäre, möchte ich auf keinen Fall Verlagen schaden, die sich um die Verbreitung christlichen Schrifttums unzweifelhaft Verdienste erworben haben. Daher gibt es von mir momentan keine technische Unterstützung in dieser Richtung.
Gennaro Iazzetta hat mich dankenswerterweise darauf hingewiesen, daß es von Hoffnung für alle das NT zum Download bei sermon-online gibt.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, daß während des Gebrauchs dieser Software die Festplatte den Geist aufgibt, der Prozessorlüfter ausfällt und deshalb der Prozessor abbrennt, daß ein Flugzeug abstürzt, ein Erdbeben ausbricht oder ein Atomunfall passiert. Für alle diese Vorfälle übernehme ich keinerlei Haftung!
Diese Software wird veröffentlicht in der Hoffnung, daß sie von Nutzen ist, aber ohne jedwede Garantie oder Gewährleistung. Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Insbesondere ist diese Software nicht dazu gedacht, damit Flugzeuge, Atomkraftwerke oder lebenserhaltende Systeme zu betreiben. Und momentan befindet sie sich im Betastadium und muß noch gründlich getestet werden. Das ist der Preis für die Benutzung: wenn Sie Fehler entdecken (und Sie werden welche entdecken), dann teilen Sie es mir so bald wie möglich mit.
Autor: E-Mail-Kontakt)
Letzte Änderung: 14. Sep. 2008