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Christentum


Vorbemerkung

Ich bin selber Christ (Lutheraner, aus pietistisch beeinflusster Tradition). Ich habe mich bemüht, mit meiner Religion und ihrer Geschichte so hart ins Gericht zu gehen, wie es mir um der Wahrheit willen notwendig erschien. Eine unparteiliche Darstellung wird man hier aber wohl vergeblich suchen.

Leider ist die Darstellung der geschichtlichen Entwicklung bisher über die konstantinische Zeit nicht hinausgekommen. Kommt Zeit, kommt Rat.

Sprache

Die Sprache des Neuen Testaments ist das Koine-Griechische. Die Sprache der westlichen Kirche war aber über viele Jahrhundert das Lateinische. Theologische Begriffe im Deutschen sind daher häufig lateinischischen Ursprungs (Trinität, Prädestination) oder latinisiertes Griechisch (Epiphanie, Monophysitismus).

Quellen

wie immer diverse Wikipediaartikel:
 Portal: Christentum ,  Betlehem,  See Genezareth,  Nazaret,  Ostern,  Weihnachten,  Erscheinung des Herrn,  Ratschen,  Allerheiligen,  Weihnachtskrippe,  Nicäno-Konstantinopolitanum,  Jungfräuliche Geburt,  Apostolisches Glaubensbekenntnis,  Altrömisches Glaubensbekenntnis,  Pfingsten,  Kreuz (Christentum),  Jesus Christus,  Auge der Vorsehung,  Fisch (Christentum)
Küng, Hans: Das Judentum.- München, Zürich: Piper, 1991. 907 S.
Jörg Sieger, Kleine Kirchengeschichte
ERF-Bibleserver
Bietet diverse  Übersetzungen der Bibel online

Jesus von Nazareth

Quellen

Es gibt keine zeigenössische Biographie des Religionsstifters des Christentums. Die vier kanonischen (d.h. zum Neuen Testament gehörigen) Evangelien (griech. εὐαγγέλιον euangélion „gute Nachricht, frohe Botschaft“) beschäftigen sich nur mit einem kleinen Ausschnitt aus Jesu Leben: seinem öffentlichen Wirken, seinem Sterben und seiner Auferstehung. Und sie wurden nicht von Historikern geschrieben, sondern von gläubigen Christen, die damit die christliche Botschaft (theologisch gesprochen das Kerygma, griech. κήρυγμα kḗrygma „Bekanntmachung, Verkündigung“) weitertragen wollten. Die akademische Theologie hält daher viele Aussagen in den Evv für nachösterliche Gemeindebildungen: es handle sich nicht um authentische Worte oder Taten Jesu, sondern um Zuschreibungen im Geist des christlichen Glaubens.

Die Frage nach den Verfassern und ihrer Augenzeugenschaft ist umstritten. Doch vertritt die große Mehrheit der Theologen die Ansicht, dass die Evv zwischen 70 und 100 n.Chr. geschrieben wurden und keiner der Autoren selber Augenzeuge Jesu war. (Meine eigene Ansicht zur Problemlage im allgemeinen und zum Markusev im besonderen s.  Einleitung ins Markusevangelium.) Die nichtkanonischen Evv sind historisch zumeist wertlos: entweder wiederholen sie die kanonischen Evv, oder sie geben späte legendarische Traditionen wieder, oder sind überhaupt weitgehend freie Erfindungen (so z.B. die gnostischen Evv nach Judas oder Maria Magdalena).

Herkunft

Soviel kann man wohl sagen: Jesus (hebr. Ješûaʿ, nachexil. Form von Jehôšûaʿ = Josua, d.h. „Jahwe hilft/rettet“) wird in den letzten Regierungsjahren des Herodes des Großen, also etwa zwischen 8 und 5 v.Chr. als Sohn von Maria und Josef (hebr. Mirjām und Jôsep̱) geboren. Der überlieferte Geburtsort Bethlehem wird heute vielfach bezweifelt. Er wächst im Dorf Nazareth in Galiläa auf und erlernt den Beruf des Bauhandwerkers (griech. téktōn).

Die Paradoxie, dass Christus vor Christi Geburt zur Welt kam, erklärt sich folgendermaßen: Der Urheber der christlichen Ära, der skythische Mönch Dionysius Exiguus, gab um 525 n.Chr. in seinen  Ostertafeln (Tabellen zur Bestimmung des Ostertermins) auch eine Zählung anni Domini nostri Jesu Christi („Jahre unseres Herrn Jesus Christus“) bei. Dazu errechnete er, dass zwischen dem Tode Herodes des Großen und dem Regierungsantritt Diokletians (284) etwa 285 Jahre (15 Metonische Zyklen à 19 Jahre) vergangen sein mussten.

Öffentliches Wirken

Mit Anfang 30 beginnt er am Ufer des Sees Genezareth (hebr. Kinneret) sein Wirken als religiöser Lehrer (Rabbi), Prediger des Gottesreiches und Heiler und Wundertäter. Als Rabbi schart er auch einige Schüler („Jünger“) um sich, die mit ihm ziehen („nachfolgen“). Nach dem Joh-Ev dauert dieses Wirken etwa drei Jahre.

Palästina im 1.Jh. n.Chr. (Es gibt bessere Karten, aber auf Grund unklarer urheberrechtlicher Situation wage ich nicht, sie hier wiederzugeben.)
Urheber:Andrew C.
Lizenz:GFDL
Quelle: Wikipedia
Bearbeitung:verkleinerte Wiedergabe, einige englischsprachige Schriftzüge (Mediterranean Sea, Dead Sea, Galilee, Tyre) durch deutsche ersetzt

Der Inhalt von Jesu Verkündigung: „Erfüllt ist die Zeit und nahegekommen ist das Reich Gottes; kehrt um (tut Buße) und glaubt an die frohe Botschaft.“ ( Mk 1,15) Diese Nähe des Gottesreiches, die weder religiöse Vorleistungen verlangt, noch Priester als Mittler braucht, spricht Jesus in Wort und Tat (Mahlgemeinschaft) auch und gerade den aus der religiösen Gemeinschaft Ausgestoßenen, Zöllnern, Sündern, Prostituierten u.ä. zu. Dadurch gerät er in Konflikt einerseits mit den Pharisäern, Vertretern einer zwar nicht sturen, aber doch strengen Gesetzesobservanz, und den Sadduzäern, den Vertretern des Jerusalemer Tempelpriestertums.

Nach dem Zeugnis des NT beglaubigt Jesus seine Sendung auch durch Wundertaten, hauptsächlich Krankenheilungen. Zwar können diese per definitionem nicht Gegenstand historischer Forschung sein. Doch soviel zeigt dieser breite Überlieferungsstrom, dass Jesus seinen Zeitgenossen als Wundertäter und -heiler gilt.

Welchen Anspruch erhebt Jesus seine eigene Person betreffend? Am wenigsten historisch angezweifelt wurde eine Zeitlang die Selbstbezeichnung als Menschensohn (nach  Dan 7,13f), eine endzeitliche Herrscher- und Richtergestalt. Die nachösterliche Gemeinde sieht in ihm auf jeden Fall den verheißenen Messias (hebr. מָשִׁיחַ māšîa „Gesalbter“, d.i. König oder Priester, griech. χριστός kʰristós > lat. Christus), den Erlöser Israels, ja aller Menschen.

Tod und Auferstehung

Jesus wird Anfang der 30er-Jahre während des Passafestes auf Betreiben seiner innerjüdischen Gegner (in erster Linie Sadduzäer) durch den römischen Präfekten Pontius Pilatus wegen angeblicher politischer Aufrührerschaft in Jerusalem gekreuzigt.

Kreuzigung Jesu Christi, Ausschnitt aus dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald (um 1506-1515).
Das INRI auf dem Titulus ist Abkürzung für Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum „Jesus von Nazareth, König der Juden“. Rechts des Kreuzes Johannes der Täufer (der zu dieser Zeit schon tot war), auf Jesus hinweisend, und ein blutendes Lamm, wohl Symbol des leidenden Christus aus der Offb. Links vom Kreuz der Jünger Johannes und Maria, die Mutter Jesu, die ohnmächtig in seine Arme gesunken ist; vor dem Kreuz kniend Maria Magdalena, erkennbar an dem Salbgefäß auf dem Boden.
Urheber:The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der Malerei. DVD-ROM, 2002
Lizenz:gemeinfrei oder GFDL (das ist etwas widersprüchlich formuliert)
Quelle: Wikipedia
Bearbeitung:verkleinerte Wiedergabe, links etwas beschnitten

Schon kurz danach behaupten seine Anhänger, dass ihr Meister drei Tage nach seinem Tod von den Toten auferstanden ist: das Grab ist leer und der Auferstandene ist einigen seiner Jünger erschienen. Beides wird von akademischen Theologen für Elemente des nachösterlichen Kerygmas gehalten. Doch ist die Entstehung dieses Kerygmas nach dem Scheitern Jesu am Kreuz ein beinahe ebenso großes Wunder wie eine Auferstehung von den Toten.

Die frühe Kirche

Die Urgemeinde

Die erste Gemeinschaft von Christusgläubigen ist die sog. Jerusalemer Urgemeinde, die aus aramäisch sprechenden Juden aus Palästina besteht. Daneben gehören schon bald auch griechisch sprechende Diasporajuden dazu ( Apg 6,1). Die an Jesus Gläubigen bilden keine eigene Religionsgemeinschaft, sondern sind fromme Juden, die - wie auch Jesus es tat - das jüdische Gesetz halten. Sie erwarten die baldige Wiederkunft Jesu.

Die Kirche aus den Heiden

Bereits Jesus selbst hatte sich vereinzelt auch Nichtjuden zugewandt, wenn er ihren Glauben sah (der Hauptmann von Kapernaum, die syrophönikische Frau). Mit der Taufe des Kämmerers von Äthiopien oder des Hauptmanns Cornelius in Cäsarea beginnt die Missionierung der Heiden. In Antiochia entsteht die erste heidenchristliche Gemeinde (Apg 11,19-21), hier werden die Gläubigen erstmals „Christianer“ genannt ( Apg 11,26), ein Zeichen, dass man in ihnen nicht mehr Juden sieht. Von hier aus betreibt schließlich der aus Kilikien gebürtige Jude Paulus, der sich vom eifrigen Christenverfolger zum ebenso eifrigen Missionar („vom Saulus zum Paulus“) gewandelt hat, seit Mitte der 40er-Jahre systematisch die Heidenmission in Kleinasien und Griechenland.

Damit erhebt sich sofort die Frage, ob die Nichtjuden erst Juden werden müssen, um Christen sein zu können. Paulus beantwortet die Frage mit Nein (und kann sich dabei auch auf Jesu Relativierung von Gesetzesforderungen berufen) und erhält dazu auch die Zustimmung der Jerusalemer Gemeinde ( Apg 15). Dennoch muss sich Paulus in seinen Briefen immer wieder mit Judenchristen auseinandersetzen, die dies anders sehen (Galaterbrief).

Nach der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Tempels beschließen die pharisäisch geprägten Juden auf dem Konzil vom Jamnia den formalen Ausschluss der Christen aus der Synagoge, was für diese schwerwiegende Folgen, auch soziale und ökonomische, hat. Die Trennung zwischen Judentum und Christentum ist damit vollzogen: die Christen bilden fortan eine eigene Religionsgemeinschaft. Nach der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes werden die Juden aus Jerusalem ausgewiesen, die Urgemeinde (die nach Ansicht mancher bereits nach dem Märtyrertod des Jakobus i.J. 62 zumindest teilweise nach Pella ausgewandert ist) ist damit aufgelöst. Dadurch wiederum wird die Gemeinde der Reichshauptstadt Rom zur führenden Gemeinde der Christenheit.

Mit dem Tod der Apostelgeneration und der Zerstörung Jerusalems, beginnt sich die Christenheit auf Dauer in dieser Welt einzurichten. Die Wiederkunft Jesu beginnt in ungewisse Ferne zu rücken. Das augenblickliche Zeitalter wird immer weniger als Endzeit, als vielmehr als Mitte der Zeit gesehen.

Christenverfolgung

Von Anfang bezahlen Christen vereinzelt ihren Einsatz für ihren Glauben mit dem Leben: als erster Märtyrer (griech. μάρτυς mártys, Gen. -υρος mártyros „Zeuge“) gilt der hellenistische Jude Stephanus (ca. 36 n.Chr., sein Gedenktag ist der sog. Stefanitag, 26.Dez.). Weitere prominente Blutzeugen der ersten Jahre sind der Zebedäussohn Jakobus (der sog. Ältere, der in Spanien als Santiago besonders verehrt wird, 44 n.Chr.) oder Jakobus der Gerechte, ein Bruder Jesu (62).

Der Gedenktag Jakobus' des Älteren ist in der westlichen Kirche der 25. Juli, an dem im Mittelalter oft Jahrmärkte (Jakobidult) abgehalten wurden. Auf den dabei oftmals verkauften billigen Ramsch bezieht sich vermutlich der Ausdruck „billiger Jakob“.

Seit dem Brand Roms unter Kaiser Nero (64) kommt es immer wieder auch von staatlicher römische Seite zu Christenverfolgungen. Jedoch sind diese im 1. und 2. Jh. selten systematisch und meist lokal begrenzt. Erst im 3. Jh. kommt es zu gesamtstaatlichen systematischen Verfolgungen unter den Kaisern Decius (reg. 249-251), Valerian (reg. 253-260, verfolgt seit 257 zunächst nur die Bischöfe), Diokletian (reg. 284-305, Verfolgungsedikt 303) und Galerius (reg. 305-311). Die Verfolgungen der letzten beiden sind im Osten des Reiches, wo sie ihre Residenz haben, stärker zu spüren als im Westen.

Die sog. Märtyerära, die z.B. heute noch im koptischen Kalender gebräuchlich ist, zählt die Jahre seit dem Regierungsbeginn des Diokletian.

Eine größere Bedrohung für den Glauben ist in dieser Zeit die Gnosis (griech. γνῶσις „Erkenntnis“), eine geistig-religiöse Bewegung, die man am ehesten mit der heutigen Esoterik vergleichen könnte. Das Christentum greift in manchem die gnostische Begriffswelt auf, andererseits benutzen Gnostiker auch Jesus als Gewährsmann ihrer Weltanschauung (Thomasev, Judasev u.a.m.). Viele gnostische Elemente enthalten auch die synkretistischen Religionen der Mandäer (entstanden wohl im 2.Jh.) und der Manichäer (begründet im 3.Jh. von dem Perser Mani).

Leitungsstruktur

Angesichts der erwarteten baldigen Wiederkunft Jesu spielen Leitungsstrukturen in der frühen Kirche zunächst keine große Rolle. Die Urgemeinde in Jerusalem wird anfangs geleitet von den zwölf Aposteln (griech. ἀπόστολος apóstolos „Gesandter“) - den vormals engsten Vertrauten Jesu - und den aus Diasporajuden gewählten Diakonen (griech. διάκονος diákonos „Diener“) (Apg 6,2-6). Nach dem Vorbild der jüdischen Synagoge entsteht dazu ein Leitungsgremium von Ältesten (griech. πρεσβύτερος presbýteros „älter“, davon dt. Priester) (Apg 11,30; 15,4.6; 21,18). Das wird wohl auf viele Gemeinden übertragen.

In den Gemeinden des Paulus stehen die Charismen (Gnadengaben), wozu auch die Befähigung zu Apostel, Prophet und Lehrer gehören, und ihre gedeihliche Anwendung für die Gemeinde im Vordergrund (1Kor). Im Laufe der Zeit kommt es zu einer Institutionalisierung: die Gemeinden werden geleitet von Bischöfen (griech. ἐπίσκοπος epískopos „Aufseher“), Diakonen (die vermutl. mehr organisatorische Funktionen ausübten) und Presbytern (1Tim). Die Ordination geschieht durch Handauflegung.

Christentum und Philosophie

Im 2. Jh. beginnen christliche Schriftsteller, sich an die heidnische Öffentlichkeit zu wenden und das Christentum zu verteidigen (die sog. Apologeten). Sie greifen dabei auch zunehmend auf griechische Bildung und Philosophie zurück.

Justin (der Märtyrer, 100-165) etwa greift den johanneischen Logos (Joh 1,1) auf, füllt ihn aber mit dem Inhalt des stoischen Logosbegriffs. Klemens von Alexandrien (150-215, Hauptwerk Stromateis) und vor allem sein Schüler Origenes (185-254, Hauptwerk Peri arkʰōn „Über die Prinzipien“) gießen den christlichen Glauben in Begriffe und Denkkategorien der neuplatonischen Philosophie. Origenes wird mit seiner allegorischen Schriftauslegung für die Theologie maßgebend.

Damit vollzieht sich aber eine Verschiebung der Glaubensinhalte: vom historischen zum erhöhten Jesus, von der Menschwerdung zur Präexistenz, von Gottes Offenbarungshandeln zu Spekulationen über Gottes ewiges Wesen. Der Bibel unbekannte Begriffe wie ὑπόστασις hypóstasis „Grundlage, Substanz“, οὐσία ousía „Sein, Wesen“, φύσις pʰýsis „Natur, Wesen“ bestimmen den Diskurs. Der Hang der griechischen Philosophie zu genauer Begriffsdefinition und -abgrenzung wird bestimmend auch für die theologische Diskussion der folgenden Jahrhunderte. Insbes. die Frage des Verhältnisses zwischen Gott und Jesus und später dem Heiligen Geist sollte die Kirche bald in heftige Streitigkeiten stürzen.

Die Ostkirche seit Konstantin

Der trinitarische Streit

Kaiser Galerius beendet 311 durch sein Toleranzedikt die Christenverfolgung. Konstantin (I., später der Große genannt) erlässt nach der für ihn siegreichen Schlacht an der Milvischen Brücke (312), durch die er alleiniger Herrscher des Westens wird, das Mailänder Edikt (eigentlich eine Abmachung mit Licinius, dem Kaiser des Ostens). Es erlaubt den Menschen, namentlich auch den Christen, freie Religionsausübung. Konstantin unterstützt die Kirche finanziell, besetzt hohe Ämter mit Christen und lässt seine Söhne christlich erziehen.

Die Überlieferung will, dass Konstantin vor der Schlacht an der Milvischen Brücke eine Kreuzesvision (in hoc signo vinces „in diesem Zeichen wirst du siegen“) hatte und deshalb das Christusmonogramm auf dem Feldzeichen geführt habe.

Kaum ist der äußere Druck weg, bricht 318 unter den Christen ein heftiger Streit um das Verhältnis des Sohnes zum Vater aus. Im Kern geht es dabei um die Frage, wie man an der Göttlichkeit des Erlösers festhalten kann, ohne damit den Monotheismus preiszugeben. Der alexandrinische Presbyter Arius hält den Sohn für geschaffen und dem Vater untergeordnet (keine Präexistenz), der alexandrinische Diakon (und spätere Bischof) Athanasius hingegen hält an der Ungeschaffenheit und Gleichrangigkeit des Sohnes fest.

Konstantin beruft 325 zur Schlichtung des Streites das Konzil von Nicäa ein. Dieses beschließt, dass der Sohn mit dem Vater wesensgleich (ὁμοούσιος homooúsios) sei. Die Arianer werden mit Exkommunikation bedroht. Dennoch geht der Streit weiter und die Arianer gewinnen in den folgenden Jahrzehnten vor allem am Kaiserhof in Konstantinopel großen Einfluss.

Kaiser Theodosius erlässt 380 ein Edikt, mit dem das nizänisch-trinitarische Christentum zur Staatsreligion erklärt wird (Ende der Religionsfreiheit!). Häresie wird damit zum Verbrechen. 381 beruft er das Konzil von Konstantinopel ein, das die Gottheit des Heiligen Geistes und die Lehre von der Trinität festschreibt: ein göttliches Wesen (Ousia), aber drei Personen (Hypostasen) (s.u. das  Nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis).

Noch vor einem Dreivierteljahrhundert waren die Christen eine verfolgte Religion. Nun werden sie selbst zu Verfolgern: 385 wird der spanische Asket Priscillian in Trier wegen Manichäismus hingerichtet. Ging es Jesus in erster Linie um den Glauben im Sinne des gläubigen Vertrauens zu Gott (fides qua creditur „Glaube, mit dem geglaubt wird“), ist in dieser Kirche die Richtigkeit der Glaubensinhalte (fides quae creditur „Glaube, der geglaubt wird“), die Rechtgläubigkeit (Orthodoxie) an die Spitze gerückt.

Innerhalb weniger Jahrzehnte ist das Römische Reich ein christliches geworden. Es bricht nach Theodosius' Tod endgültig in ein West- (Rom) und ein Ostreich (Byzanz) auseinander.

Mit dem Trinitätsdogma des Konzils von Konstantinopel erhebt sich Anfang des 5. Jh. sich ein neuer Streit um die Frage, wie sich die menschliche und die göttliche Natur Christi miteinander vertragen. Die alexandrinische Schule unter Kyrillos behauptet, die menschliche Natur Christi gehe in der göttlichen auf, Christus habe daher nur eine Natur (Monophysitismus). Die antiochenische Schule unter Nestorios hält am Unterschied der zwei Naturen Christi fest.

Nachdem Kyrillos zunächst auf dem Konzil von Ephesos (431) seine Position durchsetzen kann (Maria wird zur „Gottesgebärerin“ erklärt), beruft der Kaiser 451 das Konzil von Chalkedon ein. Dort diktiert er die von westlichen Theologen erstellte Formel, dass Christus wahrer Mensch und wahrer Gott sei, seine beiden Naturen unvermischt (gegen Kyrillos) und ungetrennt (gegen Nestorios).

Kaiser, Klerus, Mönche

Schon seit Konstantin ist der (oströmische) Kaiser Beschützer und zugleich Oberherr der Kirche (Cäsaropapismus). Es entwickelt sich die Scheidung zwischen Laien (Kirchenvolk) und Klerus (Priester). Kirchliche Ämter werden jetzt hauptberuflich ausgeübt und sind mit Privilegien verbunden, im höheren Klerus aber auch mit der Verpflichtung zur Ehelosigkeit.


Das Neue Testament

Da die ersten Christen Juden sind, ist ihre heilige Schrift die jüdische Bibel, die für die Diasporajuden um 200 v.Chr. ins Griech. übersetzt worden war (die sog. Septuaginta „siebzig“, weil nach jüdischer Überlieferung von 72 Schriftgelehrten in 72 Tagen übersetzt).

In der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts entstehen jene Schriften, die schließlich zum Kanon des Neuen Testamentes (Abk. NT) zusammengefasst werden (griech. καινὴ διαθήκη kainḗ diathḗkē „neuer Bund“, daraus lat. novum testamentum): die vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes), die Apostelgeschichte (die mit dem Lk-Ev ein zusammengehörendes Werk bildet), die Briefe (vor allem des Paulus, Petrus, Johannes) und die Apokalypse. Bei den Evv und etlichen der Briefe wird heute die apostolische Verfasserschaft bezweifelt. Doch die wichtigsten Paulusbriefe (an die Römer, Korinther, Galater, Philipper) sind unzweifelhaft authentisch.

Die Sprache des NT ist das Koiné-Griechische (griech. κοινή „die gemeinsame“), also die durch die Verbreitung im Alexanderreich entstandene Variante des attischen Dialekts, durchsetzt mit manchen sprachlichen Eigenheiten des Hebräisch-Aramäischen (wegen der semitischen Muttersprache der Autoren).

Durch das Neue Testament ist die jüdische Bibel in den Augen der (Heiden-)Christen zum Alten Testament (Abk. AT) geworden. Wenngleich die Christenheit dieses durch die Brille des NT liest (und vielleicht oftmals allzu eilfertig Hinweise auf Jesus Christus findet), hat sie doch allen Versuchungen widerstanden, sich ihrer jüdischen Wurzeln zu entschlagen: daher enthalten christliche Bibeln auch immer das AT.

Christlicher Glaube

Zu den ältesten überlieferten Glaubensbekenntnissen, die das Wesentliche des christlichen Glaubens zusammenfassen wollen, gehört das Altrömische Glaubensbekenntis (in griechischer Sprache, Anfang 2. Jh.), wohl ein altes Taufbekenntnis (dt. Übers. nach dem griech. Text im Wikipediaartikel  Old Roman Symbol).

Daraus hat sich später (4./5. Jh.?) das sog. Apostolische Glaubensbekenntnis entwickelt, das in der Liturgie der westlichen Kirchen (Katholiken, Reformierte, Anglikaner) das bestimmende Bekenntnis ist (lat. Text nach dem Wikipediaartikel  Apostolisches Glaubensbekenntnis, der dt. Text ist die in der Liturgie gebräuchliche Fassung).

In den Ostkirchen wird stattdessen das Nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis (oft nur Nizänisches G. genannt, 4./5. Jh.) verwendet, das zwar auch in den Westkirchen bekannt ist, aber dort selten verwendet wird. Es hat gegenüber dem Apostolischen einige die Christologie und die Trinität explizierende Zusätze. (Der Wikipediaartikel  Nicäno-Konstantinopolitanum hat auch den lat. Text.)

Altrömisches G. Apostolisches G. Nizäno-konstantinopolitanisches G.
Ich glaube also an Gott, Credo in Deum Ich glaube an Gott Πιστεύομεν εἰς ἕνα Θεόν, Wir glauben an den einen Gott,
den allmächtigen Vater; Patrem omnipotentem, den Vater, den Allmächtigen, Πατέρα, Παντοκράτορα, den Vater, den Allmächtigen,
creatorem caeli et terrae. den Schöpfer des Himmels und der Erde. ποιητὴν οὐρανοῦ καὶ γῆς, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
ὁρατῶν τε πάντων καὶ ἀοράτων.
und an Christus Jesus, Et in Iesum Christum, Und an Jesus Christus, Καὶ εἰς ἕνα Κύριον Ἰησοῦν Χριστόν,
τὸν Υἱὸν τοῦ Θεοῦ τὸν μονογενῆ,
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn
seinen einzigen Sohn, unsern Herrn, Filium eius unicum, Dominum nostrum, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
τὸν ἐκ τοῦ Πατρὸς γεννηθέντα πρὸ πάντων τῶν αἰώνων·
φῶς ἐκ φωτός,
Θεὸν ἀληθινὸν ἐκ Θεοῦ ἀληθινοῦ,
γεννηθέντα οὐ ποιηθέντα, ὁμοούσιον τῷ Πατρί,
δι' οὗ τὰ πάντα ἐγένετο.
Τoν δι' ἡμᾶς τοὺς ἀνθρώπους καὶ διὰ τὴν ἡμετέραν σωτηρίαν
κατελθόντα ἐκ τῶν οὐρανῶν
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
[Gott von Gott,][1] Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
der geboren ist aus Heiligem Geist und der Jungfrau Maria, qui conceptus est de Spiritu Sancto, empfangen durch den Heiligen Geist, καὶ σαρκωθέντα
ἐκ Πνεύματος Ἁγίου καὶ Μαρίας τῆς Παρθένου
καὶ ἐνανθρωπήσαντα.
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
natus ex Maria Virgine, geboren von der Jungfrau Maria,
der unter Pontius Pilatus gekreuzigt und begraben wurde, passus sub Pontio Pilato, gelitten unter Pontius Pilatus, Σταυρωθέντα τε ὑπὲρ ἡμῶν ἐπὶ Ποντίου Πιλάτου,
καὶ παθόντα καὶ ταφέντα.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
crucifixus, mortuus et sepultus, gekreuzigt, gestorben und begraben,
descendit ad infernos, hinabgestiegen in das Reich des Todes,
und am dritten Tag auferstanden ist von den Toten, tertia die resurrexit a mortuis, am dritten Tage auferstanden von den Toten, Καὶ ἀναστάντα τῇ τρίτῃ ἡμέρα κατὰ τὰς Γραφάς. ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
hinaufgestiegen in den Himmel ascendit ad caelos, aufgefahren in den Himmel; Καὶ ἀνελθόντα εἰς τοὺς οὐρανοὺς und aufgefahren in den Himmel.
und sitzend zur Rechten des Vaters, sedet ad dexteram Dei Patris omnipotentis, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; καὶ καθεζόμενον ἐκ δεξιῶν τοῦ Πατρός. er sitzt zur Rechten des Vaters
von wo er kommt, inde venturus est von dort wird er kommen, Καὶ πάλιν ἐρχόμενον μετὰ δόξης und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten Lebende und Tote; iudicare vivos et mortuos. zu richten die Lebenden und die Toten. κρῖναι ζῶντας καὶ νεκρούς, zu richten die Lebenden und die Toten;
οὗ τῆς βασιλείας οὐκ ἔσται τέλος. seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
und an den Heiligen Geist, Credo in Spiritum Sanctum, Ich glaube an den Heiligen Geist, Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον, Wir glauben an den Heiligen Geist,
τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,
τὸ ἐκ τοῦ Πατρὸς ἐκπορευόμενον,
τὸ σὺν Πατρὶ καὶ Υἱῷ συμπροσκυνούμενον καὶ συνδοξαζόμενον,
τὸ λαλῆσαν διὰ τῶν προφητῶν.
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater [und dem Sohn][2] hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
eine heilige Kirche, sanctam Ecclesiam catholicam, die heilige katholische[3] Kirche, Εἰς μίαν, Ἁγίαν, Καθολικὴν καὶ Ἀποστολικὴν Ἐκκλησίαν. und die eine heilige, katholische[3] und apostolische Kirche.
sanctorum communionem, Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung von Sünden, remissionem peccatorum, Vergebung der Sünden, Ὁμολογοῦμεν ἓν βάπτισμα εἰς ἄφεσιν ἁμαρτιῶν. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Auferstehung des Fleisches, carnis resurrectionem, Auferstehung der Toten Προσδοκοῦμεν ἀνάστασιν νεκρῶν. Wir erwarten die Auferstehung der Toten
ewiges Leben. et vitam aeternam. Amen. und das ewige Leben. Amen. Καὶ ζωὴν τοῦ μέλλοντος αἰῶνος. Ἀμήν. und das Leben der kommenden Welt. Amen

[1] Findet sich nur in der lat. Übersetung (Deum de Deo).
[2] Diesen Zusatz, der sich nur in der lat. Übersetzung (filioque) findet, haben die Ostkirchen und die anglikanische Kirche nicht.
[3] Kirchen der Reformation (soweit ich sie kenne) haben „christliche“ statt „katholische“ (laut Wikipedia haben manche auch „allgemeine“).

Zusammenfassend kann man sagen: Es wird der Glaube an Gott, den allmächtigen Schöpfer, an Jesus den Sohn, der Mensch geworden ist, gekreuzigt wurde und wieder auferstanden ist, und an den heiligen Geist bekannt. (Das Verhältnis der drei wird erst im Nizänokonstantinopolitanum im Sinne der trinitarischen Festlegungen der Konzilien des 4. Jh. explizit benannt.) Christen glauben, dass Jesus wiederkommen wird, um über die Menschheit Gericht zu halten, sie glauben an die Kirche (!), die Sündenvergebung, die Totenauferstehung und ein ewiges Leben (Himmel und Hölle).

Die Jungfrauengeburt (d.h. die ohne Sexualität zustande gekommene Zeugung), in der Antike wohl ein Zeichen für den göttlichen Ursprung Jesu, wird heute von vielen Christen nicht mehr geglaubt (s.  Empfangen durch den heiligen Geist).

Umstritten ist die Frage der Prädestination: hat Gott alle Dinge von Anbeginn der Welt vorherbestimmt, insbes. auch, wer gerettet und wer verdammt wird?

Die marianischen Dogmen (lebenslange Jungfräulichkeit Marias, unbefleckte Empfängis [d.h. ohne Erbsünde], Aufnahme in den Himmel - „Himmelfahrt“) werden von den Kirchen aus der Reformation abgelehnt. Die Dogmen, die den Primat und die Unfehlbarkeit des Papstes betreffen, werden von allen Kirchen außer der katholischen abgelehnt.

Christliche Feste

Ostern
Weihnachten
Epiphanias
Christi Himmelfahrt
Pfingsten
Allerheiligen

(Kurzer Überblick über die  Feste der evang. Kirche.) Manche orthodoxe Kirchen (z.B. die russisch- und serbisch-orthodoxe) verwenden immer noch den Julianischen Kalender, der gegenüber dem Gregorianischen 13 Tage nachgeht. Der Heilige Abend (24. Dez.) im Julianischen Kalender entspricht dem 6. Jan. des Gregorianischen Kalenders.

Heilige Stätten

Die für Christen wichtigsten Orte sind:

Christliche Symbole

Das Kreuz, weil Jesus an einem solchen gestorben ist. In Kunst und Heraldik haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche  Kreuzformen herausgebildet:

Lateinisches Kreuz
†, die heute gebräuchlichste Form
Antoniuskreuz
T-Form, die ursprüngliche Form das Kreuzes als Hinrichtungsinstrument
Andreaskreuz
X-Form, der Apostel Andreas soll an einem solchen gekreuzigt worden sein
Petruskreuz
auf dem Kopf stehendes Kreuz, der Apostel Petrus soll an einem solchen gekreuzigt worden sein
Griechisches Kreuz
+, vier gleichlange Arme wie beim Pluszeichen
Lothringer Kreuz
‡, zwei etwa gleich lange Querbalken; Symbol des Hauses Anjou, das im 15. Jh. über Lothringen herrschte, dann Zeichen des freien Frankreich unter Charles de Gaulle
Patriarchenkreuz
☨, zwei Querbalken, der obere ist kürzer
Russisches Kreuz
☦, Patriarchenkreuz mit kurzem schräggestellten Balken am Fuß, Symbol der Russisch-Orthodoxen Kirche
Johanniter-/Malteserkreuz
✠, Griechisches Kreuz, bei dem jeder Arm in zwei Spitzen ausläuft
Keltenkreuz
Lateinisches Kreuz mit einem Ring um den Schnittpunkt der Balken, vor allem in der mittelalterlichen Kunst des keltischen Raumes (Irland, Wales, Schottland)

Kreuze findet man häufig in Wappen und Flaggen westlicher Staaten:

Griechisches Kreuz in der Flagge Griechenlands.
Urheber-xfi-, 24. Apr. 2006
Lizenzgemeinfrei
Quelle Wikipedia
Bearbeitungverkleinerte Wiedergabe

Der Fisch, wahrscheinlich weil das griech. Wort ἰχθύς ikʰtʰýs „Fisch“ als Akronym für Ἰησοῦς Χριστός, Θεοῦ Υἱός, Σωτήρ „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“ verstanden wurde. Lt. dem englischsprachigen  Wikipediaartikel Ichthys wurde diese Symbol ausgehend von einer Aktion einer evangelikalen Studentenorganisation in Sydney im Jahre 1965 wieder populär. Dies wiederum hat etliche Parodien auf den Plan gerufen.

Der heute gebräuchliche christliche Fisch aus zwei gebogenen Linien (Aufkleber auf einem Mofa).
Urheber:GregorHelms, 25. Jan 2005
Lizenz:gemeinfrei
Quelle: Wikipedia
Bearbeitung:verkleinerter Bildausschnitt, geringfügig gedreht, Hintergrund eingefärbt
Parodie auf den Ichthys-Fisch: Fisch mit Beinen und dem Namen von Charles Darwin, dem (Wortspiel!) Schöpfer der Evolutionstheorie.
Urheber:Al Seckel und John Edwards, vektorisiert von Erin Silversmith
Lizenz:gemeinfrei
Quelle: †Wikipedia
Bearbeitung:verkleinert

Das sog. Christusmonogramm ☧ (manchmal auch Konstantinisches Kreuz genannt), eine Ligatur aus den beiden griech. Buchstaben Chi (Χ) und Rho (Ρ), den Anfangsbuchstaben des Wortes Christos.

Die griech. Buchstaben Alpha und Omega (Α und Ω), weil Christus in Offb 22,13 sagt: „Ich bin das A(lpha) und das O(mega), der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ (ähnl. Offb 1,8).

Das Allsehende Auge (Auge der Vorsehung), ein Auge in einem Dreieck (Symbol für die Trinität), meist umgeben von einem Strahlenkranz. Seit dem Barock Symbol für Gott bzw. seine Allwissenheit. Dasselbe Symbol wird auch von der Freimaurerei (mit etwas anderem Symbolgehalt) verwendet. Dass es sich auf dem Großen Siegel der USA und daher auf der Rückseite der Eindollarnote befindet, dürfte eher mit letzterem zusammenhängen.

Das Allsehende Auge am Achener Dom. Über dem Auge die Worte SACRVM PAROCHIALE DIVI IOANNIS BAPTISTÆ „Pfarrheiligtum des göttlichen Johannes des Täufers“ (wegen der Johannesreliquie im Dom?), unter dem Auge REGALIS BASILICÆ ECCLESIÆ MATRICIS B.M. VIRGINIS „der königlichen Basilika, der Mutterkirche der seligen Jungfrau Maria“ (der Dom war ursprünglich Pfalzkapelle, Patronin ist Maria).
Urheber:Trexer, 26. Apr. 2005
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Bearbeitung:verkleinerter Bildausschnitt
Das Auge der Vorsehung auf der Rückseite der Eindollarnote. Es schwebt über einer Pyramide, der die Spitze fehlt, mit der Jahreszahl 1776 an der Basis. Über dem Auge die Worte ANNUIT CŒPTIS „er hat dem Unternehmen zugestimmt“ (Abwandlung von Verg.georg. 1,40 und Verg.Aen. 9,625). Unter der Pyramide der Schriftzug NOVUS ORDO SECLORUM „neue Reihe/ Abfolge von Zeitaltern“ (Verg.ecl. 4,5). Das ganze Ensemble erweckt nicht den Eindruck, aus christlichem Geist gestaltet zu sein.
Urheber:Verwüstung (sic!)
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Quelle: Wikipedia
Bearbeitung:verkleinerter Bildausschnitt

Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 4. Mai 2024