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Alphabete
Die Beschäftigung mit verschiedenen Sprachen hat zur Entstehung von Seiten über die Alphabete dieser Sprachen geführt. Diese sind hier nun zu einer eigenen Kategorie zusammengeführt.
Den Zeichenvorrat einer Schrift, die Phoneme versprachlicht, bezeichnet man
als Alphabet, gebildet aus den Namen der ersten beiden Buchstaben des
griech. Alphabets, Alpha und Beta. Typische Vertreter sind das röm.
Alphabet (und seine verschiedenen einzelsprachigen Ausprägungen), das
griech., kopt.,
got., kyrill. oder
armen. Alphabet.
Durch Lautänderungen bei gleichzeitigem Festhalten an der
alten Orthographie kann der phonematische Charakter eines Alphabets zunehmend
verschleiert werden. Ein Beispiel dafür ist das Engl.: engl. night
[naɪt] ~ dt. Nacht; das gh wurde ursprüngl. wie [x]/[χ]/[ç]
ausgesprochen (vgl.
engl. light ~ dt. Licht und leicht,
engl. knight ~ dt. Knecht,
engl. laugh ~ dt. lachen usw.).
Eine Schrift, die nur Konsonanten wiedergibt, bezeichnet man seit 1990 öfters auch als Abjad (sprich Abdschad), gebildet aus dem Anlaut der ersten vier Buchstaben des arab. Alphabets in der alten nordwestsemit. Reihenfolge ʾAlif, Bāʾ, Ǧīm, Dāl. (ابجد ʾabǧad ist auch das Merkwort für die Ziffern 1 bis 4 des alphabet. Zahlensystems der Araber, bei dem die Buchstaben auch als Zahlen verwendet werden.) Typische Vertreter sind die arab., hebr. und syr. Schrift und ihren antiken Vorläufer (phöniz., ugarit., südarab. usw.).
Analog dazu bezeichnet man eine Konsonantenschrift, die durch das Zusammenwachsen von diakritischen Vokalzeichen mit den Konsonantenzeichen zur Silbenschrift umgebildet wurde, als Abugida, ein Kunstwort, gebildet aus den denselben vier Buchstaben der äthiop. Schrift (mit arbiträren Vokalen?): አቡጊዳ ʾa-bū-gī-dā. Der bekannteste Vertreter ist neben der äthiop. Schrift das ind. Devanagari. Eine andere Bezeichnung dafür ist Alphasyllabar.
Autor: E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2024